Ideal ist es, die tatsächliche Belastung des Lüfters an seinem Einsatzort in der Berechnung zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund entwickelte ebm-papst die FanCheck-Lüfter mit integrierter Elektronik, die die Restlebensdauer unter Einsatzbedingungen ständig neu berechnet. Der Vorteil: keine vorbeugenden, kostenintensiven Austauschaktionen. Das spart Zeit, Geld und Personal.
«Kataloglebensdauer» gegen …
Bisherige Lebensdauer-Katalogangaben beziehen sich auf angenommene Arbeitsbedingungen, z.B. 40°C Umgebungstemperatur und 3600 min–1. Aus Dauerlaufversuchen und theoretischen Betrachtungen ergibt sich dann die mittlere Lebensdauer aller Lüfter, die unter diesen Betriebsbedingungen eingesetzt werden, also beispielsweise eine Lebensdauer L10 von 70 000 Stunden (max. 10 Prozent Ausfälle der unter diesen Bedingungen betriebenen Lüfter).
… reale «Vor-Ort-Lebensdauer»
Bei ebm-papst werden die Lebensdauertests bis zum Ausfall der Probanden durchgeführt. Mithilfe der grossen Datenbasis aus Versuchen in vielen verschiedenen Umgebungsbedingungen konnten die Experten hier ein realitätsnahes Modell zur Alterung entwickeln. Auf dieser Grundlage entwickelte der Motoren- und Lüfterhersteller das im Lüfter implementierte Diagnosetool. Es berechnet individuell die noch verbleibende Einsatzdauer anhand der jeweiligen aktuellen Umgebungs- und Betriebsbedingungen.
Vorhersage arbeitet mit laufend aktuellen Daten
Die Lebensdauervorhersage berücksichtigt die individuelle Historie des einzelnen Lüfters, wechselnde Temperaturen (Tag/Nacht-Zyklen oder jahreszeitliche Schwankungen) ebenso wie die angenommene Staubbelastung vor Ort und die tatsächliche Drehzahl. Die Lüfterelektronik arbeitet also mit laufend aktualisierten Daten, wie z.B. Betriebsdrehzahl, Umgebungstemperatur und Stillstandszeiten. Grunddaten wie Art der Lagerung (Kugel- oder Gleitlager) und Lagerschmierung sind dabei vorgegeben. Zusätzlich lassen sich feste Umweltbedingungen (feucht, staubig, verschmutzt) einmalig vor Inbetriebnahme festlegen, um die Vorhersagegüte weiter zu verfeinern. So kann der Betreiber die Lebensdauerreserven voll nutzen, da die aktuelle Prognose immer die gesamte Historie des Lüfters berücksichtigt.
Fazit
Das FanCheck-Diagnosesystem beruht auf empirischen Korrelationen aus der Praxis und jahrzehntelangen Dauerlaufversuchen. Kundenspezifische Ausgabeformen wie L5 anstelle L10 sind realisierbar. Der Ausgang lässt sich digital abrufen bzw. die Restlebensdauer auch analog über ein PWM-Signal an einem RC-Glied ausgeben. So kann der Kunde das Produkt annähernd bis zu seinem tatsächlichen Lebensende ohne Einbussen der Zuverlässigkeit nutzen.
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