Der technologische Innovationsgrad war wahrscheinlich noch nie so hoch wie heute. Egal ob in der Landwirtschaft oder beim Umweltschutz, in der Medizin oder dem Gesundheitswesen: Ingenieure nutzen mittlerweile eine breite Auswahl an vielseitigen Technologien, um komplexe Probleme zu lösen. Umso bedauerlicher ist es zu beobachten, dass spannende und interessante Neuerungen oft nicht von einem breiten Publikum genutzt werden. Doch warum ist das so?
Umfrage zum technischen Fortschritt
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, hat element14 kürzlich eine weltweite Umfrage unter 3500 Verbrauchern durchgeführt. Die Erhebung mit dem Titel «Engineering a Connected World» gibt Aufschluss darüber, welche Einstellung die Nutzer zu aktuellen Trends wie dem Internet der Dinge, Wearables und den must-have-Technologien 2015 haben. Sie zeigt auf, wie der Grossteil der Verbraucher zum technischen Fortschritt steht.
Die Umfrage wurde in den USA, Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, China und Indien durchgeführt und gibt einen umfassenden Einblick in regionale Statistiken. Schnell wird klar, dass bei den deutschen Befragten die Gesundheitsversorgung eine hohe Priorität geniesst, ausserdem sind Technologien gefragt, welche die Lebensqualität der Nutzer verbessern.
Das IoT drängt in den Alltag
Das Internet der Dinge (IoT) ist ohne Frage der Technologietrend mit dem höchsten Bekanntheitsgrad, weil es für eine Vermischung der realen und der virtuellen Welt steht und alltägliche Gegenstände mit dem Internet verbindet. Das IoT erlaubt es verschiedenen Geräten, miteinander zu kommunizieren und bietet dem Verbraucher dadurch eine grosse Auswahl an Anwendungsmöglichkeiten, von vernetzten Alarmanlagen über intelligent gesteuertes Heizen bis hin zu Monitoring-Systemen für Verschmutzungen jeglicher Art. Doch so viel Wirbel das IoT und seine vielfältigen Innovationen innerhalb der Medien auch verursachen – es stellt sich die Frage: wie offen stehen die Endverbraucher dem Gedanken gegenüber, diese Zukunftstechnologien in ihren Alltag zu integrieren?
Vernetzte Medizintechnik für ein längeres Leben
Medizintechnik kann zu einem gesünderen Lebenswandel ermutigen, die Produktivität steigern und sicherstellen, dass Menschen so lange wie möglich unabhängig leben können. Gerade der letzte Aspekt ist für Menschen mit chronischen Krankheiten besonders wichtig. Deswegen kann es auch nicht verwundern, dass 69 Prozent der Befragten aus Deutschland der Meinung sind, neue Technologien sollten vor allem dazu eingesetzt werden, das Leben der Nutzer von Grund auf zu verbessern. 61 Prozent wünschen, dass neue Trends wie das IoT vor allem im Healthcare-Bereich zum Einsatz kommen und so die Versorgungsleistung für Patienten verbessern.
Sensoren in der Kleidung für mehr Sicherheit
Ergänzend dazu sind Wearable-Technologien, die sowohl Gesamtfitness als auch Ernährung überwachen und Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Schlafrhythmus und Blutdruck messen, bei den Verbrauchern schon jetzt sehr beliebt und werden auch entsprechend genutzt. Die nächste Stufe aus Sicht der Medizintechnik wäre die Vermischung beider Aspekte durch Sensoren, die in verschiedenen Kleidungsstücken oder Accessoires integriert werden. Solche Systeme sind vor allem bei Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr nützlich. Unauffällige Sensoren, die Bewegungsgeschwindigkeit oder Körpertemperatur ermitteln, werden immer häufiger als proaktive Technologien zur Vermeidung von Verletzungen genutzt.
Nicht alle Technologien finden Anklang
Doch trotz des eindeutigen globalen Interesses an Medizintechnik zeigt die Studie auch eine steigende Skepsis gegenüber Fragen des Datenschutzes – vor allem in Europa – und in Bezug auf Applikationen für Kinder. Dazu geben 29 Prozent der Verbraucher an, sie würden auch Technologien wie intelligente Pflaster nutzen, welche die Körpertemperatur ihres Kindes messen könnten. Gleichzeitig gibt es auch erhebliche Bedenken gegenüber anderen, extremeren Vorhaben innerhalb der Medizintechnik. Weniger als die Hälfte der Befragten würde sich demnach keinen Chip in den eigenen Körper einsetzen lassen, selbst wenn die eigene Gesundheit dadurch nachweislich verbessert werden würde. Hier dominiert die Überzeugung, dass eine permanente biometrische Überwachung eher aufdringlich und nicht gesundheitsfördernd ist. Deswegen müssen Entwickler berücksichtigen, dass es zwar eine Nachfrage und weitreichende Innovationen in der Medizintechnik gibt, Aspekte des Datenschutzes allerdings zuerst berücksichtigt werden müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Technologien zur Prävention auch weiterhin als unaufdringlich wahrgenommen werden.
Umweltfreundliche Technologien sind gefragt
Es gibt einen deutlichen globalen Wunsch nach Umweltschutz. 85 Prozent aller Befragten halten saubere Energie für wichtig und zwei Drittel sind der Meinung, erneuerbare Energie sollte eines der Hauptanliegen technischer Entwicklung werden. Über 90 Prozent der Verbraucher möchten, dass erneuerbare Energie erschwinglicher wird. Sie sehen diesen Aspekt als den wichtigsten an, wenn sich Umwelttechnik massentauglich entwickeln soll. Von den Befragten wünschen 51 Prozent, dass elektrisch betriebene Autos schon 2015 ein Mainstream-Produkt werden, in Deutschland sind es sogar 71 Prozent der Befragten.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Nutzer vor allem an Technologien interessiert sind, die ihnen ihr tägliches Leben erleichtern. Allerdings suchen sie vor allem nach günstigen und praktischen Neuerungen, die die existierende Routine optimieren, und nicht nach aufregenden und abenteuerlichen IoT-Anwendungen, die ihr tägliches Leben revolutionieren.
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