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300 Notrufstationen sorgen für Sicherheit

Das dem Kanton Glarus und der Axpo AG gehörende Kraftwerk Linth-Limmern wurde zwischen 1957 und 1968 erbaut. 2009 erfolgte eine erste Erweiterung. Im Rahmen des Projekts Linthal 2015 kommt ein weiteres Pumpspeicherwerk hinzu. Für den sicheren Betrieb, der in diesem 2-Mrd.-Projekt eingesetzten 300 Notrufstationen, sorgen Stromversorgungen und Netzgeräte von Puls.

 

Die verschiedenen Kraftwerkstufen des KLL, Kraftwerk Linth-Limmern, nutzen die Wasserzuflüsse eines rund 140 km2 grossen Einzugsgebiets im Quellgebiet der Linth. Die durchschnittliche Stromproduktion aus natürlichen Zuflüssen beträgt 460 GWh pro Jahr. Da der Bedarf an Spitzenenergie laufend zunimmt, werden die Anlagen mit einem zusätzlichen, leistungsfähigen Pumpspeicherwerk (Projekt Linthal 2015) erweitert.

Strom lässt sich schlecht speichern

Strom kann in grösseren Mengen nicht gespeichert werden. Deshalb müssen die Kraftwerke jederzeit genau so viel Strom produzieren, wie im entsprechenden Stromnetz gebraucht wird. Wird etwa irgendwo ein Kochherd oder ein PC eingeschaltet, muss genau zu diesem Zeitpunkt ein Kraftwerk die dafür benötigte zusätzliche Energie produzieren. Die Band- oder Grundlastenergie wird in der Schweiz hauptsächlich von Kernkraftwerken, Flusskraftwerken, Biomassekraftwerken sowie konventionell thermischen Kraftwerken abgedeckt. Die Spitzenenergie liefern Speicherkraftwerke.

Hier ist die Energie in Form von Wasser in einem Stausee gespeichert. Im Gegensatz zu den Kernkraft- und Flusskraftwerken können die Speicherkraftwerke die Stromproduktion sehr schnell an den wechselnden Bedarf anpassen. Zunehmender Regelungsbedarf ergibt sich durch die Zunahme der stochastischen Energien (unregelmässig anfallend, Beispiel Wind- und Fotovoltaik-Kraftwerke).

Pumpspeicherwerke dienen auch der Stromspeicherung

Im Gegensatz zu reinen Speicherkraftwerken können Pumpspeicherwerke nicht nur Spitzenenergie erzeugen, sondern auch Stromüberschüsse, die während Schwachlastzeiten anfallen, in wertvolle Spitzenenergie umwandeln. Sie pumpen zu diesem Zweck Wasser in den höher gelegenen Stausee zurück und nutzen es zu einem späteren Zeitpunkt erneut zur Stromproduktion. Die Pumpspeicherung ist eine bewährte Methode, um Angebot und Nachfrage in einem Stromnetz auf umweltfreundliche und wirtschaftliche Art auszugleichen.

KLL wird Stromversorgungssicherheit gewährleisten

Beim bedeutenden Ausbauprojekt «Linthal 2015» pumpt ein neues, unterirdisch angelegtes Pumpspeicherwerk Wasser aus dem Limmernsee in den gut 600 m höher gelegenen Muttsee zurück und nutzt es bei Bedarf wieder zur Stromproduktion. Das neue Werk soll eine Pumpleistung und eine Turbinenleistung von je 1000 MW aufweisen. Damit wird sich die Leistung der KLL-Anlagen von heute rund 480 auf 1480 MW erhöhen. Das entspricht leistungsmässig – jedoch nicht energiemäs-sig – dem Kernkraftwerk Leibstadt oder dem Wasserkraftwerk Cleuson-Dixence.

Für die Realisierung wird mit einer Bauzeit von rund sieben Jahren gerechnet. Vorgesehen ist, mit der ersten der vier Maschinengruppen 2015 den Betrieb aufzunehmen. Während der Bauzeit werden bis zu 700 Personen auf den verschiedenen Bauplätzen tätig sein. Die Investitionskosten für dieses Grossprojekt betragen rund 2 Mrd. Franken.

Aufwendige Kommunikationstechnik erfordert hohe Sicherheit

Bei einem 2-Mrd.-Projekt in unwegsamer, gebirgiger Umgebung bedarf es einer ausgeklügelten, sicheren Kommunikationstechnik. Einerseits müssen die Verantwortlichen auf allen Baustellen telefonisch immer erreichbar sein, andererseits müssen die Daten wie Mails, Pläne, Memos, technische Unterlagen und Dokumente usw. sicher via Internet übertragen werden. Beim Projekt Linthal 2015 gibt es sechs Kommunikations-Hauptstellen, die die Verteilung von Sprache und Daten an die zahlreichen Aussenstellen übernehmen. Dazu verlegten die Verantwortlichen insgesamt 17 km Glasfaserkabel – Funkdatenübertragung ist dafür nicht verfügbar. Auf der ganzen Baustelle – im Tage- wie im Tunnelbau – befinden sich 300 Notrufstationen, die alle ein Nottelefon beinhalten. «Diese Nottelefone können unsere Mitarbeiter auch als ganz normales Telefon nutzen», erklärt Hanspeter Blumer, Leiter Elektrotechnik, ARGE Kraftwerk Limmern, Los A2, Marti Technik AG.

USV kann eine Stunde überbrücken

Für die sichere Stromversorgung dieser jeweils etwa 5000 Franken teuren Notrufstationen bedarf es zahlreicher USV, Batterien und Netzteile. Pro Nottelefon kommen eine DC-USV mit Batterie sowie ein Netzgerät zum Einsatz. Letzteres wandelt die 230 VAC vom Netz auf die benötigte Telefonspannung von 24 VDC um. Im Falle eines Stromausfalls beträgt die Akku-Laufzeit der USV etwa eine Stunde. Ein Stromunterbruch kommt immer wieder mal vor, denn bei den sehr rauen Arbeits- und Umgebungsbedingungen kappt immer wieder mal ein Bagger, eine andere Baumaschine, eine Sprengung oder ein grosser Steinschlag eines der empfindlichen LWL-Kabel. Im Schadensfall werden diese aus Kosten- und Zeitgründen immer als Ganzes getauscht und nicht gespleisst.

Verlässlicher Partner mit hoher lokaler Kompetenz

Die Notrufstationen sind alle so konzipiert, dass ihre Funktion in der zentralen Leitstelle überwacht wird. Aus Sicherheitsgründen ist dafür gesorgt, dass die teils extremen Aus-sentemperaturen – bis zu –20°C sind keine Seltenheit – den Telefonen nichts anhaben können, da die Notrufstationen beheizt sind. Als Lieferant für die Stromversorgungen fiel die Wahl auf Puls. Der deutsche Hersteller von DIN-Schienen-Netzteilen ist bekannt für hohe Wirkungsgrade, Flexibilität, Robustheit, Zuverlässigkeit und Innovationskraft. Da der Platz im Schaltschrank immer begrenzt ist und speziell bei diesem Projekt jedes Kilogramm teuer zu transportieren ist, war der Fall relativ schnell klar.

Hanspeter Blumer: «Die technischen Spezifikationen, die Abmessungen, die rasche Verfügbarkeit, das Pricing und nicht zuletzt die professionelle Beratung und Betreuung durch das lokale Puls-Team gaben den Ausschlag.» Bis zum heutigen Tag funktionieren die Notrufstationen fehler- und störungsfrei. Einzig eine extreme Überspannung in 2014 – es kamen irrtümlich plötzlich 600 statt 380 V an – machte den elektronischen Komponenten den Garaus. Doch gegen solche Fehler ist keine Stromversorgung gefeit. Für Hanspeter Blumer steht fest, dass die Partnerschaft zwischen Puls und Marti Technik im Bereich Notrufstationen weiter gepflegt und ausgebaut wird. Denn die sichere Kommunikation ist das A&O bei anspruchsvollen Grossprojekten wie Linthal 2015 eines ist.

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