Mit dem Engineering-System WinCC (TIA Portal) lassen sich verschiedene HMI-Geräte einfach und effizient projektieren. Dies gilt für die aktuellen Panels von Siemens, von Basic-Panels bis zu leistungsfähigen Comfort-Panels, über Einplatzsysteme bis zu Scada-Applikationen mit Client/Server. Mit der hohen Benutzerfreundlichkeit des TIA Portals und dem idealen Zusammenspiel mit Step 7 wird der Anwender in der Projektierung optimal unterstützt. Durchgängiges Drag-and-Drop, Datenkonsistenz über das gesamte Projekt und ein einheitliches Bibliothekskonzept sind nur einige Highlights, die im Folgenden näher beleuchtet werden.
Applikationen für diverse Zielsysteme
Ein durchgängiges HMI-Engineering-System von Panel bis Scada heisst für Anwender, mit dem Erwerb eines Engineering-Systems können Applikationen für verschiedene Zielsysteme realisiert werden. Die Einarbeitung in verschiedene Engineering-Systeme für unterschiedliche Zielsysteme entfällt somit. Mit dem durchgängigen Engineering-System ist es möglich, Daten zwischen verschiedenen Zielgeräten auszutauschen – natürlich im Rahmen der Funktionalität des HMI-Zielgerätes. Durch die Möglichkeit der Übernahme von Konfigurationsdaten von einem HMI-Gerät zu einem weiteren HMI-Gerät einer anderen Leistungsklasse ist ein Wachsen von Applikationen einfach und schnell realisiert.
Treffpunkt TIA Portal
Die Integration des Engineering-Systems für Visualisierungs- und Steuerungssysteme in eine gemeinsame Arbeitsumgebung – dem TIA Portal – bietet den Vorteil, dass bei der Konfiguration des HMI-Geräts einfach auf Datenpunkte der Steuerung zugegriffen werden kann. Somit entfällt ein Import/Export von Konfigurationsdaten der Steuerung ins Engineering-System des HMI-Systems. Ebenfalls ist durch die Integration in eine gemeinsame Engineering-Umgebung ein einfacher Zugriff auf Meldungen der Steuerung möglich. Über die projektweite Definition von Meldeklassen lässt sich eine einheitliche Klassifizierung von Meldungen über verschiedene Geräte wie HMI und SPS hinweg realisieren.
Im TIA Portal als gemeinsame Engineering-Umgebung wird durchgängig Drag-and-Drop über verschiedene Editoren – auch geräteübergreifend – als Bedienfunktion angeboten. Das intelligente Drag-and-Drop nimmt dem Anwender viele Projektierungsschritte ab, die in anderen Systemen manuell auszuführen sind. Zieht man beispielsweise eine Steuerungsvariable in ein HMI-Bild, wird automatisch eine Verbindung zwischen den Geräten hergestellt, eine HMI-Variable angelegt und in dem Bild ein Ein-/Ausgabefeld erzeugt, das mit der HMI-Variablen verbunden ist.
Manuelles Nachbearbeiten ist nicht notwendig
Die Projektierungsdaten werden vom TIA Portal über alle Verwendungsstellen im Projekt konsistent gehalten. Dies bedeutet, dass beispielsweise beim Umbenennen von Variablen- oder Bildnamen alle Verwendungsstellen ebenfalls automatisch umbenannt werden. Ein manuelles Nachbearbeiten ist nicht notwendig, was die Projektierungseffizienz steigert. Ebenso werden Fehler durch fehlende Umbenennungen vermieden. Das System sorgt für die Konsistenz der Daten.
Die Querverweisliste ist immer aktuell im Zugriff des Projekteurs und muss nicht extra aufgerufen werden. Sie zeigt alle Verwendungsstellen eines ausgewählten Objekts und zwar sogar geräteübergreifend. Mit Links kann der Anwender direkt an die unterschiedlichen Verwendungsstellen springen und wird somit bei einer Fehlersuche unterstützt.
Für die neuen SPS S7-1200 und S7-1500 steht ein Kommunikationskanal für eine optimierte Kommunikation zwischen SPS und HMI-Gerät zur Verfügung. Durchgängige Symbolik zwischen SPS und HMI erleichtert den Umgang mit Daten in der Projektierung. Sicherheitsrelevante Konzepte im gesamten System werden auch seitens der HMI-Geräte optimal unterstützt.
Schneller und einfacher zum Ziel
Mit WinCC im TIA Portal wird die Projektierung eines HMI-Gerätes dem Anwender in vielen Punkten erleichtert, was direkt zu einer Verkürzung der Engineering-Zeit führt. Beispielsweise ist es durch einen objektorientierten Ansatz möglich, direkt an der Variablen zu sehen, ob von dieser Meldungen abgeleitet werden oder diese archiviert wird. Somit ist ein einfacher Überblick bei der Inbetriebnahme der Applikation gegeben.
Auch im Bildeditor gibt es Funktionalitäten, die den Anwender in der Bildprojektierung unterstützen. Fanglinien erleichtern hier die Positionierung von Objekten zueinander. Ein Bearbeiten von Grafikobjekten in verschiedenen Ebenen oder das Arbeiten mit gruppierten Grafikobjekten wird über die Funktionen einer speziellen Task Card vereinfacht. Bildbausteine, z. B. Motorbausteine, die zentral erstellt werden können, sind in verschiedenen Bildern aufrufbar. Somit ist eine einfache, zentrale Änderung der Projektierungsdaten gegeben, was zu einer Zeitersparnis im Engineering der Anlage führt.
Ein einheitliches Bibliothekskonzept im TIA Portal erlaubt eine einfache Wiederverwendung von bereits projektierten Objekten. Es lassen sich alle Arten von Objekten in die Bibliothek aufnehmen. Dies gilt sowohl für HMI-Objekte als auch für SPS-Objekte. Möglich sind projektlokale oder globale Bibliotheken, womit eine Wiederverwendung in verschiedenen Projekten möglich ist. Auch der Austausch von projektierten Daten mit Kollegen ist somit gegeben. Ein mühsames Zusammensuchen von Daten auf Dateiebene entfällt.
Scada-Applikation im Griff
Gerade für Scada-Applikationen mit grossen Datenmengen ist die tabellenorientierte Darstellung von Daten wie Variablen, archivierten Daten und Meldungen von Vorteil. Tabellenoperationen, wie sie aus anderen Applikationen bekannt sind, wie automatisches Ausfüllen, Hochzählen usw. erleichtern die Projektierung und steigern die Effizienz.
Scada-Anwender profitieren in der Projektierung ebenfalls von Systemfunktionen, beispielsweise zum Setzen/Rücksetzen eines Bits in einer Variablen oder zum Erhöhen/Verringern eines Variablenwerts. Auch die Möglichkeit, Funktionslisten einzusetzen, verringert den Einsatz von C oder VB-Script. Animationen, z. B. um Objekte zu bewegen, sind ebenfalls einfach zu projektieren und erfordern kein Scripting. Die Pflege der Projektierungsdaten wird somit vereinfacht.
Vorteile auch für den Bediener
Mit diversen Funktionserweiterungen der HMI-Runtime wird das Funktionsspektrum der HMI-Geräte im TIA Portal abgerundet. Die Systemdiagnose-Anzeige für alle HMI-Geräte von Panels bis zum Mehrplatzsystem ermöglicht, den Status aller Geräte am Netz direkt am HMI-Gerät einzusehen. Ein zusätzliches Engineering-Gerät ist dazu nicht notwendig. Alle Systemmeldungen werden direkt in der Systemdiagnose-Anzeige des HMI-Geräts angezeigt und geben somit schnell einen Überblick über den Zustand der Anlage. Mit dem F(X) Control für Geräte ab Comfort-Panels gibt es eine weitere wichtige Funktionalität.
Fazit
Für Personen, die bereits HMI-Systeme wie WinCC oder WinCC flexible eingesetzt haben, ist es durch die einfache Migration auf Knopfdruck möglich, auf bestehende Konfigurationen aufzusetzen und die getätigten Investitionen weiterzuführen. Nach einer Anpassung der Daten kann man diese für neue HMI-Geräte, beispielsweise Comfort-Panels oder neue Projekte, weiterverwenden. Ob Weiterverwendung von Projekten oder Projektierung von neuen Projekten – mit WinCC im TIA Portal steht Kunden ein innovatives Visualisierungssystem zur Verfügung, das sie in der Projektierung von HMI-Systemen optimal unterstützt und die Realisierungszeit für Anlagen verringert.
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