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Weitsichtiges Arbeiten mit Verordnungen schützt vor bösen Überraschungen

Die EU erliess 2007 eines der komplexesten und strengsten Gesetze in ihrer Geschichte: die Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Bei einer Anpassung 2011 wurden unzählige Produkte über Nacht zu nichtkonformen Produkten. Viele Unternehmen waren darauf nicht vorbereitet. Dieser Rückblick erklärt die Details und zeigt auch, welche Probleme bis heute bestehen.

 

Im Jahr 2007 hat die Europäische Union (EU) die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe erlassen, um gefährliche Stoffe und Chemikalien in Produkten, die in der EU verkauft werden, zu verbieten. Diese sogenannte REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals) wird vielfach als das komplexeste Gesetz in der Geschichte der EU und die strengste Regulierungsnorm für chemische Stoffe angesehen. REACH verpflichtet die Unternehmen, chemische Stoffe, die in der EU hergestellt oder aus Drittländern eingeführt werden, zu identifizieren oder bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA, European Chemicals Agency) anzumelden, damit ein sicherer Umgang mit solchen Stoffen gewährleistet ist. Die Stoffe werden dann von unabhängigen Personen oder Gruppen bewertet, damit bestimmt werden kann, ob sie die Gesundheit und Reproduktionsfähigkeit des Menschen oder die Umwelt gefährden.

Halbjährlich aktualisierte Liste mit sämtlichen schädlichen Chemikalien

Die REACH-Verordnung befasst sich auch mit besonders besorgniserregenden Stoffen, den sogenannten Substances of Very High Concern (SVHC). Die SVHC werden in die Kandidatenliste der schädlichen Chemikalien aufgenommen. Falls möglich, wird die Liste mit geeigneten Alternativen zu den SVHC ergänzt. Die Liste der verbotenen Stoffe wird etwa alle sechs Monate mit neuen SVHC aktualisiert. Anfänglich ging man davon aus, dass die REACH-Verordnung kaum oder überhaupt keine Auswirkungen auf elektronische Bauteile haben würde. Tatsächlich wurden bis Dezember 2010 insgesamt 46 Stoffe der Verbotsliste hinzugefügt, ohne dass sich dies massgeblich auf den Sektor der Elektronikbauteile ausgewirkt hätte.

Dies änderte sich im Jahr 2011, als die Liste der verbotenen Stoffe so umfassend erweitert wurde, dass viel mehr Elektronikbauteile von REACH betroffen waren. Bislang konforme Produkte wurden über Nacht zu nichtkonformen Produkten, und viele Unternehmen waren darauf nicht vorbereitet. Bis 2015 wurde die Herausforderung in Bezug auf die REACH-Konformität so gross, dass die Verordnung nicht länger ignoriert werden konnte.

Listen helfen, potenziell gefährliche Materialien rechtzeitig zu ersetzen

Die REACH-Verordnung ist zwar nur in der EU anwendbar, aber sie hat den USA und anderen wichtigen globalen Akteuren – insbesondere China – aufgezeigt, wie viel Wert die Mitgliedstaaten der EU-28 auf umweltfreundliche Bauteile und Produkte legen.

Zum Glück gibt es für Unternehmen eine Lösung, mit der sie die REACH-Konformität über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte erfassen können. Die Unternehmen erhalten Zugang zu Informationen und Dokumenten der Hersteller mit vollständigen Angaben zu den verwendeten Materialien (FMD, Full Material Disclosure) und den dazugehörigen Daten. Wenn die Unternehmen wissen, wie sich die in ihren Bauteilen verwendeten Stoffe zusammensetzen, können sie sich auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der REACH-Kandidatenliste vorbereiten und Änderungen vornehmen, bevor die kritischen Stoffe verboten werden.

Umfassendes Datenmaterial als Basis

Die «IHS Electronic Parts Management Solutions» besteht aus überprüften und umfassenden Datensätzen und bietet Zugang zu 80 Mio. Teilenummern mit FMD-Dokumenten und dazugehörigen Informationen. 

Infoservice

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