Thomas Hauser, nach zehn erfolgreichen Jahren an der Spitze der FAEL, übergeben Sie das Amt an Michael Pichler. Auf was sind Sie im Rückblick besonders stolz?
Thomas Hauser: Stolz bzw. sehr erfreut bin ich über die Tatsache, dass es mir – dank Unterstützung durch den gesamten Vorstand – gelungen ist, die Mitgliederzahl kontinuierlich zu steigern. Das ist in den heutigen Zeiten eher die grosse Ausnahme – das weiss jeder, der in Vereinen oder Verbänden aktiv ist.
Worin sehen Sie die Gründe für diese sehr gefreute Situation?
Hauser: Obwohl wir auch im FAEL Probleme haben, jüngere Techniker, Ingenieure oder Wissenschaftler als Mitglieder zu gewinnen, ist es wohl unser interessantes und abgerundetes Angebot sowie die Einbettung der FAEL in den Swiss Engineering, STV, was uns offenbar interessant macht. Und wie gesagt, jedes einzelne Vorstandsmitglied «kämpft» im Rahmen seiner Möglichkeiten um Neumitglieder. Auch die Themenfelder, die wir abdecken, bieten den Elektronikern, Elektrotechnikern und Informatikern wertvolle Informationen, Wissenstransfer und Know-how für den beruflichen Alltag. Themen wie erneuerbare Energien, RFID oder GPS, Apps, Betriebssysteme, Software sind nur einige Beispiele dafür. Auch die regelmässigen Herbstanlässe – die Verantwortung dafür trägt mein geschätzter Kollege Prof. Heinz Mathis, HSR – sind offenbar ein gelungenes und beliebtes Format.
Michael Pichler, zuerst möchte ich Ihnen zur Wahl gratulieren und wünsche Ihnen viel Erfolg, Kraft und Geduld als neuer FAEL-Präsident. Was hat Ihnen der scheidende Präsident Thomas Hauser übergeben und was war Ihre erste Aktion als neuer Präsident?
Michael Pichler: Ich übernehme mein Amt und damit die Verantwortung für die knapp 1000 Mitglieder von meinem Freund und Vorstandskollegen Thomi Hauser, dem ich für seine zehn Jahre als Präsident im Namen aller herzlich danken möchte. Das Feld ist sehr gut bestellt, die Strukturen stehen, die Verantwortlichkeiten sind geklärt. Nun heisst es, kontinuierlich darauf aufzusetzen. Wir werden weiterhin nicht nur virtuell den Know-how-Austausch pflegen, sondern unsere Mitglieder in ausgewählten Weiterbildungen und Fachvorträgen zum Erfahrungsaustausch einladen. Daneben werde ich auch weiterhin das «private» Networking und die Geselligkeit unterstützen, wie beispielsweise die Mountain Bike Tour 2016, die am 5. Juni stattfindet. Meine erste Aktivität war die Einberufung einer Vorstandssitzung auf dem Uetliberg. Das ist ein Novum mit symbolischem Charakter. Ich will mir einen perfekten Überblick verschaffen – und da bietet sich der Zürcher Hausberg ideal an.
Es heisst doch, neue Besen kehren gut. Was werden Sie anders oder «neu» machen?
Pichler: Meiner Meinung nach – aber auch hier habe ich Rückendeckung vom ganzen Vorstand – würde neben dem erfolgreichen Herbstanlass noch ein weiteres Format dieser Art Platz haben.
Gibt es bereits Ideen?
Pichler: Ja, unser neuer Vorstandskollege Theodor Klossner ist am Ausarbeiten einer äusserst interessanten Studienreise ins Silicon Valley. Diese soll im Mai 2017 stattfinden. Ziel: Kennenlernen der Verhältnisse und Erfolgsfaktoren des Ecosystems Silicon Valley. Wie werden coole Ideen zu erfolgreichen Produkten? Damit wollen wir auch speziell jüngere Mitglieder ansprechen, die mit Ideen schwanger sind und denen noch der nötige Kick fehlt.
Gibt es schon einige Details?
Pichler: Ohne mich hier nun festzulegen sind ganz spektakuläre Firmen auf dem vorläufigen Programm – Tesla, GM, Apple, Google, Uber, Stanford University, yelp, instagram, Facebook usw. Aber wie gesagt – das Programm ist erst am Entstehen.
Stichwort neue Mitglieder. Wie gewinnen Sie die 25- bis 40-Jährigen als Mitglieder?
Pichler: Grossen Erfolg haben wir an denen vom Swiss Engineering, STV, organisierten Jobbörsen. Dank unserer Ausrichtung und der hochkarätigen Anlässe – dass wir keine Marketingveranstaltungen anbieten, hat sich inzwischen rumgesprochen –, gewinnen wir an diesen Events immer wieder neue Mitglieder. Auch an unseren Herbstanlässen finden wir immer wieder Neumitglieder. Aber ganz klar, das Thema Jugend und Verband begleitet uns noch lange. Es wird einige Strategiesitzungen brauchen, um zündende Ideen zu finden und diese erfolgreich umzusetzen. Für Ideen und Anregungen bin ich immer offen.
Wo steht der FAEL in zehn Jahren?
Pichler: Das kann ich Ihnen aus zwei Gründen nicht sagen. Zum einen steht bereits heute mein Nachfolger fest: in vier Jahren übernimmt Michael Giger das Präsidium – das war der Deal. Zum anderen ist die Zeit heute so schnelllebig, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen nicht sagen kann, wo unser Verband 2026 dann steht. Mein Wunsch sind mindestens 1000 Mitglieder, mehr jüngere im Verband und Vorstand und weiterhin informative, spannende Events.
Infoservice
FAEL, Swiss Engineering Fachgruppe für Elektronik & Informatik, Michael Pichler
Im Hochrain 6, 8102 Oberengstringen
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