35.000 Besucher, 3.500 Teilnehmer, 1.200 Roboter – der RoboCup hat sich längst zum führenden internationalen Robotik-Wettbewerb entwickelt. In der 20. Auflage traten jetzt Entwickler-Teams aus 45 Ländern in Leipzig gegeneinander an. Mit dabei das Team NimbRo der Universität Bonn, das mit dem igus Humanoid in der Kategorie TeenSize-Fußball einen deutlichen Sieg einfuhr.
Aus 45 Ländern waren zahlreiche Forschergruppen nach Leipzig gereist, um ihre neuesten Roboterentwicklungen vorzustellen und im viertägigen Wettkampf zu testen. Die 17 Disziplinen, in denen die Roboter gegeneinander antraten, reichten dabei von Fußball und Pflege/Service bis hin zu Rettung und Industrie. In der Kategorie TeenSize der Liga der humanoiden Fußballroboter stellte sich das Team NimbRo der Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme des Instituts für Informatik der Universität Bonn der Konkurrenz. Mit Erfolg: In fünf Partien kassierten die Bonner bei 29 Toren kein einziges Gegentor und setzten sich am Ende mit 9:0 klar gegen das Team HuroEvolutionTN aus Taiwan durch. „Ich bin stolz auf mein Team, das durch großartigen Einsatz die Roboter fit für das Turnier gemacht hat“, freut sich Prof. Dr. Sven Behnke, Leiter der universitären Arbeitsgruppe. „In den vergangenen Monaten haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter und Studierenden rund um die Uhr für diesen Sieg gearbeitet.“
igus Humanoid Open Platform ausgezeichnet
Neben dem Sieg im Wettkampf wurde die igus Humanoid Open Platform mit dem erstmals verliehenen internationalen Harting-Open-Source-Preis ausgezeichnet. NimbRo nutzte einen quelloffenen 3D-gedruckten Roboter, der in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Transferprojekt gemeinsam mit der igus GmbH entwickelt wird. Seit mehr als drei Jahren kooperieren die Forscher und der Kölner motion plastics Spezialist, der mit dem robolink-System preisgünstige modulare Robotikbausätze anbietet. Der Roboter gewann bereits die RoboCup-Fußballmeisterschaft im Jahre 2012 sowie den RoboCup Design Award 2015. Die neue Version, die jetzt beim RoboCup in Leipzig antrat, verfügt über verbesserte Module zur Wahrnehmung der Spielsituation und zur Bewegungserzeugung. So kann der igus Humanoid beispielsweise lernen, einen beliebigen Fußball mit seiner Kamera zu erkennen. Das Gangverhalten wurde durch mehrere Feedback-Mechanismen stabilisiert. Das tragende Außenskelett besteht aus Kunststoffkomponenten, die im Laser-Sinter-Verfahren hergestellt wurden. Kommt es im Zweikampf zum Sturz, ist der Roboter in der Lage, sowohl aus der Bauch- und Rückenlage als auch von der Seite autonom wieder aufzustehen. Im Rahmen der European Robotics Challenges arbeitet igus derzeit gemeinsam mit der Universität Bonn daran, mit dem robolink Manipulator den Griff in die Kiste zu automatisieren.
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