Was können die Besucher auf der VISION 2018 erwarten?
Florian Niethammer: Mit über 460 Ausstellern auf der VISION 2018 dürfen wir erneut einen Ausstellerrekord verkünden. Damit bietet die VISION als Weltleitmesse für Bildverarbeitung ihren Fachbesuchern die komplette Palette der aktuellsten Bildverarbeitungslösungen. Dazu versprechen die Aussteller in diesem Jahr ein Feuerwerk an Innovationen. Neben den zahlreichen Produktneuheiten bespielt die VISION aber auch Themen wie Standardisierung und Systemintegration, sowie neue Anwendungsgebiete der Bildverarbeitung. Besonders erfreulich für uns und Ausdruck der dynamischen Branchenentwicklung sind die rund 25 % der Aussteller, die sich 2018 erstmalig auf der VISION präsentieren.
Wie sieht das Rahmenprogramm aus?
Niethammer: Das Rahmenprogramm rundet das umfassende Informationsangebot auf der VISION ab. Erwähnen möchte ich speziel die über 80 Vorträge der Industrial VISION Days auf zwei Bühnen im L-Bankforum (Halle 1, Stand Z75 und Stand A75), den International Vision Standards Booth (Stand B74), die VDMA Technologietage (Stand A74), auf denen sich Forschungsinstitute und Start-Ups präsentieren, die Sonderschau «Integration Area», wo sich Systemintegratoren und Lösungsanbieter präsentieren und der Spezialbereich «IPC 4 VISION » für Anbieter von Industrie PCs.
Der ideale Ort fürs Networking?
Niethammer: Ja, genau, die VISION ist immer ein Ort zum ausgiebigen Netzwerken. Für ein noch effektiveres Networking wird die Messe von Business Beyond Borders (BBB), einer Matchmaking-Initiative der Europäischen Kommission unterstützt. Dabei erhalten Besucher und Aussteller die Gelegenheit, Geschäftsbeziehungen mit Partnern anzubahnen, die optimal zu ihrem Bedarf und Profil passen.
Welche Anwendungsgebiete findet man auf der Fachmesse?
Niethammer: Die Qualitätssicherung ist und bleibt ein Kernthema der Bildverarbeitung und damit der VISION. Die Bedeutung derBildverarbeitung für die automatisierte Produktion in den Fabriken der Zukunft wird nach Ansicht vieler Experten weiter zunehmen. Um dem Rechnung zu tragen, wurde dieses Jahr mit OPC UA Vision eine eigene Spezifikation für die Bildverarbeitung vorgestellt, welche die Integration von Bildverarbeitungssystemen in vernetzte, flexible Automatisierungssysteme vereinfacht. Die Fachbesucher können sich auch hierzu auf der VISION eingehend informieren. Neben den rein industriellen Anwendungen werden auf der diesjährigen VISION erneut Aussteller mit dem Logo «FOOD & BEVERAGE VISION» hervorgehoben, die besondere Kompetenzen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie als Anwenderbranche mitbringen.
Dennoch geht es auf der VISION nicht nur um die Qualitätssicherung. So werden wir dieses Jahr etwa erneut auf Traffic und ITS spezialisierte Firmen unter dem Titel «Traffic Vision» herausstellen. Hinzu kommen viele weitere nicht-industrielle Anwendungen, etwa im Medizinbereich oder in der Landwirtschaft.
Welche Trends prägen die Bildverarbeitung derzeit und wie deckt die VISION diese ab?
Niethammer: Hier lohnt die separate Betrachtung von technischen Trends und der Veränderung der Branchenstruktur. Bei Letzterem zeigt die grosse Zahl an Fusionen und Übernahmen allein im Verlauf dieses Jahres, dass die Bildverarbeitungsindustrie mitten in einem Konsolidierungsprozess steckt. Das manifestiert sich auf der VISION 2018 beispielsweise auf den Gemeinschaftsständen von neu fusionierten Unternehmen. Technologisch werden uns drei Megatrends von Ausstellerseite zugetragen.
Zum einen ist das die hyperspektrale Bildverarbeitung, mit der Stoffe etwa auf ihre chemischen Eigenschaften untersucht werden können. Kosten und Komplexität von Hyperspectral Imaging-Systemen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich reduziert.
Zum zweiten sind Embedded-Vision-Systeme stark im Kommen. Sie sind klein, leicht, verbrauchsarm und günstig sowie perfekt anpassbar für spezifische Anwendungen und stehen in der Bildverarbeitung beispielhaft für die technologische Annäherung zwischen Industrieanwendungen und der Endverbraucherwelt.
Der dritte Megatrend ist Deep Learning. Diese Systeme basieren auf Neuronalen Netzen und haben damit einen grundlegend anderen technologischen Ansatz als die derzeit etablierte Bildverarbeitungstechnik. Darüber hinaus bewegt die Branche in der industriellen Anwendung die Integration von Bildverarbeitungssystemen in die Automatisierungslandschaft und in die Industrie 4.0. Mit unserem aktuellen Motto BE VISIONARY laden wir alle Messeteilnehmer ein, die gewonnen Potenziale auszuschöpfen und auch in Zukunft mutig, visionär und revolutionär zu denken und zu handeln.
Setzt sich der Trend zur Internationalisierung bei den Ausstellern fort?
Niethammer: Ihren Status als Weltleitmesse kann die VISION mit ihrer internationalen Struktur eindrucksvoll bestätigen: In 2016 kamen bereits 57 % der Aussteller aus dem Ausland, in diesem Jahr wird der Anteil bei über 60 % liegen. Einen anhaltenden Trend zur Internationalisierung bestätigen auch die aktuellen Zahlen des VDMA: Während die Branche im deutschen Markt 2017 ein Umsatzplus von 8 % verzeichnete, wuchs der Export um 23 %. Die beiden wichtigsten Exportländer waren unverändert China und Nordamerika, die zusammen 26 % des Gesamtumsatzes der deutschen Bildverarbeitungsindustrie ausmachen.
Wie ist die Schweiz auf der diesjährigen VISION vertreten?
Niethammer: In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fachverband Swissmem wird in diesem Jahr erstmalig ein eigener Swiss Pavillon realisiert, auf dem im Übrigen Swiss Photonics am zweiten Messetag zu einem Get-Together einlädt. Insgesamt stellen an der diesjährigen Veranstaltung fünfzehn Schweizer Firmen aus. Was die Besucher angeht, war die Schweiz auf der letzten VISION die zweitstärkste Besuchernation unter den internationalen Fachbesuchern und wir erwarten auch in diesem Jahr wieder viele Fachbesucher aus unserem Nachbarland. Die geografische Nähe und die Lage der Messe direkt am Flughafen Stuttgart sowie genügend Parkplätze direkt am Messegelände erlauben Besuchern aus der Schweiz einen effizienten Tagesbesuch auf der VISION 2018.
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