Skizzieren Sie bitte kurz Ihren beruflichen Werdegang.
Boris Savic: Nach meiner Ausbildung zum Elektromonteur besuchte ich die Handelsschule Bénédict in Zürich. Es folgte die Weiterbildung zum Technischen Kaufmann an der HSKVS Schaffhausen, dies war 2005 bis 2007. Mit einem Business English Sprachkurs CAE bereitete ich mich auf künftige, internationale Aufgaben vor. Von Oktober 2015 bis Oktober 2017 machte ich den Executive Master of Business Administration, MBA. Seit 2002 bin ich in diversen Funktionen bei Weidmüller Schweiz tätig. Dazu zählen Technischer Kundenberater, Produktmanager elektrische Verbindungstechnik, Marketingmanager, Leiter Marketing, Kundenservice und Supply Chain, Leiter Verkauf & Marketing, Distribution Manager, stellvertretender Geschäftsführer sowie diverse globale Marketing-Aufgaben. Seit Januar 2017 bin ich Geschäftsführer Weidmüller Schweiz.
Wie fühlen Sie sich in dieser verantwortungsvollen Position?
Savic: Ich fühle mich sehr wohl in der Position des Geschäftsführers. Sicherlich haben mich mein Werdegang respektive die breite Erfahrung und der Wissensaufbau hierzu in den letzten Jahren unterstützt und somit den Einstieg in diese Funktion erleichtert.
Ihre weltweit aktive Muttergesellschaft macht über 740 Mio. Euro Umsatz. Welchen Beitrag trägt die Schweizer Gesellschaft dazu bei?
Savic: Die Weidmüller Schweiz ist klein, aber fein – einerseits leisten wir einen Beitrag als Innovationstreiber für neue Produkte, Lösungen und Dienstleistungen und stehen mit der Muttergesellschaft sehr nahe in Kontakt. Andererseits bilden wir mit namhaften Firmen das globale Herzstück für den zusätzlichen internationalen Erfolg. Umsatzzahlen für die lokale Niederlassung geben wir keine bekannt.
Welches sind die Trendmärkte oder -branchen bei Weidmüller Schweiz – unterscheiden sich diese von anderen Ländern?
Savic: Weidmüller ist in vielen Branchen zu Hause und darf sich als einer der führenden Partnern in der Welt der «Industrial Connectivity» zählen. Absoluter Trend- respektive Wachstumsmarkt ist der Maschinenbau. Die fortschreitende Digitalisierung industrieller Fertigungsprozesse stellt immer höhere Anforderungen an die moderne Automatisierungstechnik. Dezentralität und Flexibilität stehen der einfachen Bedienung der Systeme gegenüber. Dieses führt zu immer komplexeren Anforderungen an Systemauslegung, Installationsprozesse und produktiven Anlagenbetrieb. Mit Weidmüller als langjährig erfahrenem Partner im Maschinenbau und in der Fertigungstechnik profitiert man durch spürbare Performance-Steigerung, beispiellose Benut zerfreundlichkeit, praxisnahe Lösungsentwicklung, innovativen Mehrwert in
der Applikation. So schafft man integrierte Automatisierungslösungen, die sich ganz an spezifischen Anforderungen orientieren und nachhaltige Vorteile bieten.
Stichwort Fachkräftemangel – können Sie auch ein Lied davon singen, und falls ja, was tun Sie dagegen?
Savic: Unser Kredo ist «Halte das fest, was dich glücklich macht» – dementsprechend versuchen wir in erster Linie die vorhandenen Fachkräfte mit einem innovativen Arbeitsumfeld und einer offenen Unternehmenskultur zu halten. Genau dieser Aspekt sollte nach aussen getragen werden und dadurch Weidmüller als fortschrittlichen Arbeitgeber erscheinen lassen.
Auf welche Bereiche legt Weidmüller seinen Fokus – Stichwort Digitalisierung?
Savic: Schnelle Bereitstellung und reibungslose Verteilung von Prozessdaten im Netzwerk bilden die Basis für eine funktionierende Prozesslandschaft. Dazu müssen die gewonnen Prozessdaten digitalisiert sowie für die Weiterverarbeitung in übergeordneten Systemen aufbereitet und mit hoher Transparenz zugänglich gemacht werden – zum Beispiel für Cloud-Dienste zur Analyse und Steuerung. Mit innovativen kommunikationsfähigen Signalwandlern, I/O-Systemen, Routern und Switches machen wir die Daten im Netzwerk verfügbar und gewährleisten dabei ITSicherheit. Die Weiterverarbeitung erfolgt mit unseren Lösungen Industrial Analytics und Cloud-Services. So profitiert man von erhöhter Datenverfügbarkeit, nutzen reale Daten zur Prozessüberwachung, können Optimierungspotenziale innerhalb der Anlage schnell identifizieren und erhalten alle Lösungen aus einer Hand.
Inwiefern beflügelt das Thema «smart» Ihr Geschäft?
Savic: Sehr! Weidmüller ist gegenwärtig sowie zukünftig sehr rasant in diesem Bereich als optimaler Partner unterwegs. Die klassische Automatisierungspyramide mit zentraler Steuerung wird es bei Industrie 4.0 nicht mehr geben. Auf das Ziel extrem wandlungsfähiger Produktionsanlagen ausgerichtet, treten an diese Stelle Netzwerke aus intelligenten, miteinander agierenden Automatisierungskomponenten. Für die Smart Factory von morgen schaffen wir daher Industrial-Connectivity Lösungen auf der Grundlage neuester Informations- und Kommunikationstechnologien. Hervorzuheben ist unser Industrial-AnalyticsAngebot, welches eine Vielzahl von Daten rund um die betreffende Anlage sammelt, verarbeitet und sie mittels intelligenter Verfahren auswertet. Auf dieser Basis werden Anomalien und Ineffizienzen unterschiedlichster Anwendungen zuverlässig aufgedeckt, Fehlerprognosen erstellt und Wartungsempfehlungen gegeben. Mit dieser ganzheitlichen Herangehensweise liefert Industrial-Analytics genaue Erkenntnisse zur Beurteilung der Anlagenprozesse sowie zur Predicitve Maintenance und ist damit herkömmlichen Condition-MonitoringLösungen deutlich überlegen.
Mit welchen Ihrer Produkte haben Sie am meisten Erfolg?
Savic: Nicht ein einzelnes Produkt macht den Erfolg von Weidmüller aus – sondern die Komplexität unseres Angebots. Weidmüller ist einer der wenigen Lieferanten weltweit, die innovative Lösungen und Services von A bis Z im Bereich der «Industrial Connectivity» anbieten können.
Stichwort Messen: an den Weidmüller-Ständen herrscht immer eine sehr positive, aufgestellte Stimmung, man kommt gerne an Ihren Stand. Wie schaffen Sie das?
Savic: In erster Linie kommt der Mensch und dann der Rest. Genau unter diesem Motto stimmen wir uns als Team für solche Events ein – und dies offenbar mit Erfolg.
Die Weltwirtschaft steht derzeit im Umbruch, Zölle behindern erschwerend den Handel – was erwarten Sie vom kommenden Jahr? Savic: Es wird sicherlich nicht leichter werden in Zukunft – vor allem in diesem Jahr können wir allesamt auf dem Vollen schöpfen. Jedoch sehe ich weiterhin langfristig unberührtes Potenzial für die Weidmüller Schweiz, durch das wir die weltwirtschaftlichen Barrieren kompensieren können – think positive!
Bitte vervollständigen Sie den Satz: Bei Weidmüller gefällt es mir…
Savic: …weil der Fortschritt nachhaltig und rasant innerhalb der Menschlichkeit und der innovativen Weiterentwicklung der Lösungen in unserem Kerngeschäft der «Industrial Connectivity» Einzug hält.
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