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Im Zeichen der «Armbrust»

Schätzungen zur Folge gibt es in der Schweiz etwa 80 Betriebe, die sich auf die Elektronikfertigung spezialisiert haben – vom Kleinst- bis zum Grossbetrieb. Auch wenn ihnen eher eine Nischenfunktion nachgesagt wird, behaupten sie sich seit Jahren mit ihrer Innovationskraft.

Vor Jahren stand das Zeichen der Armbrust als Qualitätssiegel für gut schweizerisches Handwerk. Es liesse sich auch heute noch bedenkenlos auf die Schaffenskraft der Betriebe, die unter den Begriff EMS fallen, anwenden. Anzumerken ist indes, dass viele der «Grossen» global tätig sind und primär auf einer internationalen Kundenstruktur aufbauen. Ihre Fertigung ist denn auch zumeist im Ausland angesiedelt, wodurch ein Grossteil der Wertschöpfung nicht (mehr) in der Schweiz stattfindet. Bei den typischen Mittelständern in der Grössenordnung von 20 bis 80 Mitarbeitenden und Kleinbetrieben bleibt die Wertschöpfung dagegen zur Hauptsache im Lande. Wer die gut eidgenössische Produktion charakterisieren möchte, wird nicht um die Begriffe «high-mix / low-mid volume» herumkommen.

In einem Metier, das unheimlichen Entwicklungsschüben ausgesetzt ist, die sich in immer dichter werdender Zeitfolge ankündigen, behaupten sich die Schweizer Unternehmen jedenfalls wacker. Es sind die typisch schweizerischen Eigenschaften des hohen Qualitätsanspruchs, des ausgeprägten Hangs zur Präzision und zur Perfektion, einer Innovationskraft, die Kundenbedürfnisse zeitgerecht aufgreift und umsetzt, welche die Position dieser Branche seit Jahren festigt.

 

Nischenanbieter mit Perspektive

Wer den Blick über die Grenzen wagt, wird feststellen, dass die Schweizer Unternehmen als Nischenanbieter wahrgenommen werden – dies allerdings mit einer hohen Wertschätzung. Fachexperten in Deutschland etwa kommen in einer Situationsanalyse zu diesem Schluss, und begründen dies mit der Kostenstruktur hierzulande, die das Schritthalten mit billigeren Produktionsstandorten auf der Welt erschwert. Doch: die Schweizer Unternehmen legen sehr viel Wert auf «design-to-manufacturing» und «design-to-cost», womit sie die Kostennachteile teilweise kompensieren. Da und dort keimen zur Zeit gar Hoffnungen auf, dass die Diskussionen zu einer «De-Globalisierung» als Konsequenz eines Corona-bedingten Bewusstseinsprozesses die Produktionsaktivitäten in der Schweiz ankurbeln könnten.

 

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