Beim Bau von Maschinen und Fertigungseinrichtungen nimmt die Anzahl der benötigten Steckverbinder stetig zu. Für einen optimierten Aufbau und eine verbesserte Installation werden die Anforderungen an die Produk- tionsanlagen immer präziser definiert. Zudem kann durch eine verbesserte Vorplanung die Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert werden. Je höher der Automatisierungsgrad, desto eher können Länder mit hohem und Länder mit geringen Lohnkosten verglichen werden. Auch vor dem Hintergrund der Industrie 4.0-Bemühungen ist diese vorausschauende Plan- und Vergleichbarkeit von grosser Bedeutung.
Online-Daten zur Anlagenplanung
Eine wichtige Rolle spielen dabei die Schnittstellen der Maschinen und Anlagen zur Übertragung von Daten, Signalen und Leistung – das können Steckverbinder in modularer Bauweise oder auch Monoblöcke sein. Moderne Maschinen und Anlagen werden aus einer Vielzahl einzelner Segmente und Modulen erstellt, wobei immer mehr Schnittstellen mit verbesserter Anschlusstechnik benötigt werden. Zur Vorbereitung und Planung dieser Schnittstellen stellt Phoenix Contact einen Konfigurator mit allen erforderlichen Informationen bereit. Das Einbinden konfigurierter Steckverbinder gestaltet sich einfach – die 3D-Daten werden heruntergeladen und im Aufbauplan hinterlegt. Heraus kommt eine Stückliste mit allen ausgewählten Komponenten, auf die mittels Referenznummer immer wieder zurückgegriffen werden kann. Bereits in dieser Phase der Planung sollte auch auf eine möglichst komfortable Anschlusstechnik geachtet werden – und die spätere Verarbeitung sollte schnell und ohne Spezialwerkzeug erfolgen.
Push-in- versus Crimp-Anschluss
Die bestehenden gedrehten Crimp-Kontakte sind immer auf einen bestimmten Leiterquerschnitt ausgelegt. Das bedeutet, dass für den Einsatz von Litzen mit einem Leiterquerschnitt von etwa 1,5 mm² auch ein Kontakt von 1,5 mm² benötigt wird. Werden zusätzlich noch Signale mit einem Leiterquerschnitt von 1,0 mm² und 0,5 mm² eingesetzt, so werden zwei weitere Kontakte benötigt. Damit die Kontakte sicher und normenkonform angeschlossen werden können, ist ein freigegebenes CrimpWerkzeug erforderlich. Dieser Prozess erfordert einigen Aufwand und eine hohe Präzision. Auch sind Verarbeitungs-, Werkzeug- und Materialkosten nicht unerheblich – sie sollten bei einem straffen Termin- und Budget-Rahmen nicht unterschätzt werden. Sobald nur ein Leiterquerschnitt geändert wird oder eine Komponente fehlt, stockt der Prozess.
Um dem Anlagenplaner hier mehr Flexibilität an die Hand zu geben, stellt Phoenix Contact eine durchgängige Steckverbinder- Alternative mit Push-in-Anschluss bereit. Durch die Entwicklung neuer Techniken steht auch für hochpolige Steckverbinder und Module eine neue und zukunftsweisende Anschlusstechnik bereit.
Hohe Popularität
Auf Grund seiner Kompaktheit ist beim Steckverbinder der Baugrösse B24 aus der Produktfamilie Heavycon der Raum begrenzt. Ausserdem muss immer die Steckkompatibilität zu den anderen Anschlusstechniken gegeben sein. In der Baureihe HC-B, die über die Pushin-Anschlusstechnik verfügt, werden die Kontakte gestanzt und gerollt und anschliessend mit der Kontaktfeder versehen. Der Anschluss ist für einen grossen Querschnitt ausgelegt und zudem vibrationssicher und wartungsfrei. Die so optimierte Anschlusstechnik kann in nahezu allen Applikationsszenarien eingesetzt werden.
Auf Grund der hohen Popularität der Push-in-Technik steigt die Anzahl der Kontakteinsätze und Module, die mit dieser Anschlusstechnik angeboten werden. Folgende Baureihen sind bereits mit Push-in-Anschlusstechnik verfügbar:
■ Serie HC-A: 3- und 4-polig für die Gehäuse HC-D7, 10- und 16-polig, PE-Adapter;
■ Serie HC-B: Standardschnittstelle, PE-Adapter;
■ Serie HC-B Twin: 2 Anschlüsse je Kontakt;
■ Serie HC-BB: hochpoliger Steckverbinder;
■ Serie HC-M: einzelne Module;
■ Serie HC-Q: für Gehäuseserie Heavycon Compact.
HC-A Serie geht voran
Mit einem zukunftsweisenden Push-in-Anschluss versehen wurden die Leistungs- und PE-Kontakte des dreipoligen (HC-3A) und des vierpoligen (HC-4A) Steckverbinders aus der kleinsten Heavycon-Serie. Hier konnten die Platzverhältnisse optimal ausgenutzt werden, die Anschlusstechnik ist weitgehend wartungsfrei. Mit der Push-in-Anschlusstechnik der Gehäuseserie HC-D7 steht zudem eine Schnittstelle im Kunstsoff- oder Metallgehäuse zur Verfügung.
Auch die grösseren Kontakteinsätze der Gehäuse-Baureihe HC-D15 (HC-A10) und HC-D25 (HC-A16) sind inzwischen in Push-in-Technik verfügbar. Die Leistungskontakte können mit Litzen von 0,14 mm² bis 2,5 mm² Leiterquerschnitt versehen werden. Durch die hohe Flexibilität mit dem grossen Leiterquerschnitt ergeben sich unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Damit wird nicht nur die Lager- haltung vereinfacht, auch die Installation erfolgt deutlich schneller.
Mit dem neu entwickelten PE-Adapter kann auch der PE-Anschluss mit Push-inAnschlusstechnik ausgestattet werden. Der Adapter ermöglicht es, den im Anbaugehäuse montierten Steckverbinder von der Schaltschrank-Innenseite her zu verdrahten. Zum einen werden durch den neuartigen Installationsablauf die Installationszeiten weiter verkürzt, und zum anderen kann die Verdrahtung vollständig im angebauten Zustand erfolgen.
Neue Applikationsfelder
Die am häufigsten genutzten Kontakteinsätze – die HC-B-Serie – stehen sogar mit unterschiedlichen Anschlusstechniken zur Verfügung. Mit der vibrationssicheren und wartungsfreien Push-in-Kontakttechnik können weitere Applikationsfelder erschlossen werden – etwa im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau. Zudem werden Litzen bis zum Leiterquerschnitt von 2,5 mm² eingesetzt. Auch der grosse Klemmbereich ist prädestiniert, neue Anwendungsbereiche zu erschliessen. Über den doppelten Push-in-Anschluss der Serie HC-B kann auch schneller verteilt – und auf zusätzliche Klemmstellen etwa im Schaltschrank verzichtet – werden.
Vorteilhaft bei der Serie HC-B ist auch, dass die Steckgesichter des einfachen und des doppelten Push-in-Anschlusses identisch sind. Mit dem zusätzlichen PE-Adapter, der ebenfalls für ein oder zwei Anschlüsse verfügbar ist, können auch diese Steckverbinder im eingebauten Zustand von der SchaltschrankInnenseite verdrahtet werden. Auch dadurch vereinfachen sich Aufbau und Installation.
Neue Serie ist besonders kompakt
Bei der neuen Steckverbinderserie Heavycon Compact wurde – unabhängig von Anschlusstechnik und Polzahl – auch der Schutzleiteranschluss neu konzipiert. Der standardisierte Steckverbinder nach ISO 23570 führt den Schutzleiter aus der Mitte des Kontakteinsatz an das Gehäuse. Diese im Markt einzigartige PE-Anbindung verbessert die sichere und zuverlässige Kontaktierung zum Gehäuse. Durch die konstruktive Gestaltung des PEAnschlusses ist der Verdrahtungsraum im Steckverbindergehäuse grösser, was eine Verdrahtung auch bei grösseren Leiterquerschnitt vereinfacht.
Mit dem Kontakteinsatz HC-COM Q08 steht eine kompakte Schnittstelle mit Pushin-Anschluss bereit, und der HC-COM Q42 kombiniert die Axialanschlusstechnik für die Leistungskontakte mit dem PE-Kontakt.
Fazit
Ein einfacher, schneller und wartungsfreier Aufbau von Maschinen und Anlagen erhöht die Verfügbarkeit und erleichtert den Installations- und Prüfaufwand, denn Maschinen und Anlagen werden aus Segmenten zusammengestellt, getestet und anschliessend zum Einsatzort verschickt. Mit Steckverbindern aus den Heavycon-Baureihen von Phoenix Contact steht heute für jede Gehäusegrösse ein Kontakteinsatz mit Push-In-Anschluss zur Verfügung. Die Installation erfolgt ohne Spezialwerkzeug – einfach, vibrationssicher und wartungsfrei.
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