Mit der Zunahme der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F+E) des Bundes zwischen 2017 und 2019 um 12% setzt sich der in den vergangenen Jahren beobachtete Trend fort. Knapp 90% der Aufwendungen wurden für die Unterstützung und Förderung von Forschungsaktivitäten eingesetzt. Der Rest entspricht den Geldern für den Eigenbedarf des Bundes, d.h. für eigene Forschungsaktivitäten oder an externe Leistungserbringer vergebene Aufträge.
Die Hälfte der Mittel fliesst in den Sektor Hochschulen und in den SNF
Rund die Hälfte der Aufwendungen des Bundes, d.h. knapp 1,3 Milliarden Franken, kam den Hochschulen in der Schweiz sowie dem Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) zugute. Letzterer verteilt die Gelder weiter, insbesondere an die universitären Hochschulen in der Schweiz.
850 Millionen Franken flossen zudem ins Ausland, hauptsächlich an internationale Organisationen oder Programme, in denen die Schweiz aktiv ist. Ein Grossteil der Aufwendungen kam den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation zugute (562 bzw. 183 Mio. Fr.), an denen sich die Schweiz beteiligt. Die Verteilung der zugesprochenen Mittel blieb im Vergleich zu 2017 praktisch unverändert. Zu den Begünstigten gehörte das CERN, das zwar in Genf ansässig ist, aber als internationale Organisation gilt. Es erhielt Beiträge in Höhe von 47 Millionen Franken.
Die Forschungsaktivitäten des Bundes nehmen zu
Die vom Bund für eigene F+E-Aktivitäten aufgewendeten Mittel stiegen um 30 Millionen (+16%) auf 214 Millionen Franken. Diese Entwicklung war hauptsächlich auf eine Zunahme der Aufwendungen für die Forschungsaktivitäten von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, zurückzuführen.
Die F+E-Aktivitäten des Bundes konzentrieren sich in erster Linie auf die Landwirtschaft. Diesem Bereich kamen zwei Drittel des Gesamtbetrags zugute. Das übrige Drittel wurde für zahlreiche weitere Bereiche eingesetzt, unter anderem die Optimierung der industriellen Produktion und Technologien (8% der Aufwendungen), die Untersuchung der gesellschaftlichen Veränderungen und Abläufe (7%) und die Landesverteidigung (5%).
Auch der Bestand des Forschungspersonals nahm zu
Mit den wachsenden Aufwendungen des Bundes für eigene Forschungsaktivitäten stieg auch der F+E-Personalbestand an. 2019 umfasste das Forschungspersonal des Bundes 2075 Personen, was einer Zunahme von 250 Personen gegenüber 2017 entspricht (+14%). Ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) belief sich das Forschungspersonal auf 1041 VZÄ (+19%).
Die Forschenden machten davon nahezu zwei Drittel aus (64%, gegenüber 58% im Jahr 2017). Unabhängig von diesem Anstieg zwischen den beiden Auswertungen ist der Anteil der Forschenden im Zeitverlauf relativ konstant; in der Vergangenheit wurden bereits vergleichbare Werte registriert.
Vier von zehn Forschenden sind Frauen
Der Frauenanteil am Forschungspersonal nimmt weiterhin stetig zu. Er belief sich auf 41% des gesamten Forschungspersonals des Bundes (gegenüber 40% bei der letzten Erhebung) und auf 39% der Forschenden. Zum Vergleich: Vor fünfzehn Jahren machten die Frauen lediglich ein Drittel des Forschungspersonals und einen Viertel der Forschenden aus.