Nach dem historischen Einbruch im zweiten Quartal 2020 (- 11,6 Prozent oder - 6,6 Milliarden Franken) stiegen die Exporte im dritten Quartal saisonbereinigt um 6,5 Prozent (real: + 9,9 Prozent) auf 53,6 Milliarden Franken. Umsatzmässig entspricht dies dem Quartalsniveau vor drei Jahren. Bezogen auf die einzelnen Monate resultierte im Juli und August 2020 ein Plus, wogegen im September die Exporte saisonbereinigt um 1,9 Prozent (real: - 2,1 Prozent) abnahmen. Bei den Importen zeigte sich – nach den beiden negativen Vorquartalen – im dritten Quartal 2020 ein kräftiges Plus von 11,5 Prozent (real: + 9,0 Prozent). So wuchsen die Einfuhren auf 45,4 Milliarden Franken, blieben aber damit immer noch 7,2 Milliarden Franken unter ihrem einstigen Rekordstand. Die Handelsbilanz verzeichnete einen Überschuss von 8,2 Milliarden Franken.
Exporte nach Asien und Nordamerika legen je um einen Sechstel zu
Mit Ausnahme der chemisch-pharmazeutischen Produkte (- 4,0 Prozent oder - 1,2 Milliarden Franken) schrieben alle Sparten ein Plus. Die im Vorquartal besonders betroffenen Bereiche Uhren sowie Bijouterie und Juwelierwaren wiesen im dritten Quartal 2020 die stärksten Wachstumsbeiträge aus (+ 1,9 und + 1,3 Milliarden Franken). Trotz dieser deutlichen Erholung blieben die Auslandumsätze in beiden Warengruppen nach wie vor merklich unter dem Stand vor «Corona». Zu nennen sind ferner die Präzisionsinstrumente sowie die Maschinen und Elektronik, deren Ausfuhren innert Quartalsfrist wieder um 674 und 568 Millionen Franken zulegen konnten. Derweil gingen bei der Chemie-Pharma die Ausfuhren von pharmazeutischen Wirkstoffen und immunologischen Produkten um 586 und 559 Millionen Franken zurück.
Die Schweiz konnte in allen drei bedeutenden Wirtschaftsregionen mehr Güter absetzen. Am höchsten stieg der Versand nach Asien (+ 16,9 Prozent oder + 1,7 Milliarden Franken). Hier stachen China, Hongkong und die Vereinigten Arabischen Emirate hervor, wohin Waren mit einem insgesamt um 1,1 Milliarden Franken höheren Wert exportiert wurden. China verzeichnete überdies einen neuen Rekordwert mit 3,9 Milliarden Franken. Der Absatz in Nordamerika weitete sich um 14,3 Prozent aus. Dabei expandierten die Lieferungen in die USA um 1,2 Milliarden auf über 10 Milliarden Franken.
Die Ausfuhren nach Europa erhöhten sich gegenüber dem Vorquartal um 7,4 Prozent. Kräftig stiegen dabei die Exporte nach Italien, ins Vereinigte Königreich, nach Frankreich und in die Niederlande; Letztgenannte verzeichneten dabei einen neuen Quartalshöchststand. Das Quartett wies Mehrausfuhren im Umfang von über 1,8 Milliarden Franken aus. Leicht rückläufig waren derweil die Exporte nach Deutschland und Spanien.
Importe aus Deutschland wachsen um 1,4 Milliarden Franken
Der Importanstieg im dritten Quartal 2020 (+ 4,7 Milliarden Franken) erstreckte sich über die gesamte Güterpalette. Den höchsten Beitrag lieferten dabei die im Vorquartal noch arg betroffenen Einfuhren von Fahrzeugen; deren Nachfrage wuchs um fast 2 Milliarden Franken (Personenautos: + 1,1 Milliarden Franken). Die Importe von Bijouterie und Juwelierwaren (unter übrige Warengruppen) wuchsen um 800 Millionen auf 1,5 Milliarden Franken. Dennoch lagen hier die Bezüge immer noch 60 Prozent unter dem Niveau des ersten Quartals 2020. Nennenswert sind ferner die gestiegenen Einfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten (+ 430 Millionen Franken), Maschinen und Elektronik (+ 346 Millionen Franken) sowie Metallen (+ 268 Millionen Franken).
Während die Einfuhren aus Asien stagnierten (+ 0,4 Prozent), legten jene aus Nordamerika (+ 16,9 Prozent; USA: + 425 Millionen Franken) und Europa (+ 13,8 Prozent) zweistellig zu. Bei Letztgenanntem ragte Deutschland mit + 1,4 Milliarden Franken heraus, aber auch aus Frankreich und Italien nahmen die Importe addiert um eine Milliarde Franken zu. Um einen Drittel oder 320 Millionen Franken stiegen zudem die Einfuhren aus Irland. Innerhalb Asiens wuchsen die Bezüge aus Vietnam zwar um 473 Millionen Franken (Gebrauchsartikel aus Edelmetallen), zugleich reduzierten sich aber jene aus China und Singapur um 310 Millionen und 118 Millionen Franken.