chevron_left
chevron_right

Die Unterschiede bleiben markant

2018 beliefen sich die durchschnittlichen Arbeitskosten in der Schweizer Gesamtwirtschaft auf Fr. 61.90 pro Arbeitsstunde. Die Arbeitskosten unterscheiden sich je nach Wirtschaftszweig und Unternehmensgrösse deutlich. Sie setzen sich hauptsächlich aus Löhnen und Gehältern zusammen. Soweit die Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Arbeitskosten entsprechen den von den Unternehmen für die Beschäftigung der Angestellten aufgewendeten Kosten. Sie setzen sich zusammen aus den Löhnen und Gehältern (79,5%), den Sozialbeiträgen zulasten der Arbeitgeber (17,3%) und weiteren, insbesondere mit der beruflichen Bildung und Personalrekrutierung verbundenen Kosten (3,2%). 2018 lagen sie in der Gesamtwirtschaft bei durchschnittlich Fr. 61.90 pro Arbeitsstunde. Die Arbeitskosten machen einen grossen Anteil der Produktionskosten für Güter und Dienstleistungen aus. Zusammen mit der Produktivität stellen sie einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Schweiz dar.

 

 

 

Grosse Unterschiede je nach Wirtschaftszweig

 

Die höchsten durchschnittlichen Kosten pro Arbeitsstunde verzeichneten 2018 die Wirtschaftszweige des Dienstleistungssektors mit hoher Wertschöpfung. An der Spitze lagen mit Fr. 93.20 die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, dahinter folgten Informatik und Kommunikation (Fr. 79.80), die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (Fr. 76.10) sowie Erziehung und Unterricht (Fr. 74.30).

 

 

 

Auch die niedrigsten Kosten pro Arbeitsstunde wurden im tertiären Sektor beobachtet, namentlich bei der Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen (Fr. 47.55), zu denen unter anderem die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, sowie im Gastgewerbe (Fr. 38.40). Im sekundären Sektor fielen die branchenbezogenen Unterschiede geringer aus. Die Kosten pro Arbeitsstunde lagen hier zwischen Fr. 74.15 in der Energieversorgung und Fr. 53.55 im Baugewerbe.

 

 

 

Die Höhe der Arbeitskosten wird in erster Linie durch die ausbezahlten Löhne bestimmt (sie machen in der Gesamtwirtschaft 79,5% der Kosten pro Arbeitsstunde aus), hängt aber auch von den Sozialversicherungsbeiträgen zulasten der Arbeitgeber ab. Je nach Tätigkeitsbereich lag ihr Anteil an den durchschnittlichen Kosten pro Arbeitsstunde 2018 zwischen 15,0% im Gastgewerbe und 20,1% im Wirtschaftszweig Erziehung und Unterricht.

 

 

 

Tiefere Arbeitskosten in kleinen Unternehmen

 

Die Arbeitskosten der Arbeitgeber variieren nicht nur je nach Wirtschaftszweig, sondern auch nach Unternehmensgrösse. In der Gesamtwirtschaft waren die Kosten pro Arbeitsstunde in kleinen Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten 17,4% tiefer als in Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten (Fr. 53.65 bzw. Fr. 65.00). Dieses Ergebnis ist hauptsächlich auf die Unterschiede beim Einkommensniveau zurückzuführen, denn in kleinen Unternehmen wurden 2018 um 15,5% tiefere Löhne und Gehälter ausgezahlt als in Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten.

 

 

 

Dieses Gefälle ist jedoch nicht in allen Wirtschaftszweigen zu beobachten. Wenig Einfluss auf die Kosten pro Arbeitsstunde hatte die Unternehmensgrösse beispielsweise im Kredit- und Versicherungsgewerbe (+1,9% in Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten), bei der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+0,2%) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (–2,1%).