Im Jahr 2019 wurden 13‘840 Eröffnungen von Firmen- und Privatkonkursverfahren gemäss Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) verzeichnet (2018: 13971). In diesem Ergebnis nicht enthalten sind Konkursverfahren in Fällen von Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation (Art. 731b OR). Ihre Zahl blieb im Beobachtungszeitraum ebenfalls stabil.
In den meisten Grossregionen variierte die Entwicklung bei den Konkurseröffnungen gegenüber 2018 zwischen –2,8% et +2,9%. Die grössten Veränderungen waren im Tessin (+8,2%) und in der Nordwestschweiz (–9,2%) zu beobachten. Auf kantonaler Ebene verzeichneten Genf (–137 Fälle; –7,8%) und Basel-Landschaft (–69 Fälle; –16,6%) die stärksten Rückgänge. Die grössten Anstiege verbuchten die Kantone Zug (+56 Fälle; +25,5%) und Glarus (+24 Fälle; +43,6%).
Abschlüsse von Konkursverfahren und Verlustsumme nehmen zu
2019 wurden bei den Abschlüssen von Konkursverfahren im Vergleich zum Vorjahr 648 Fälle mehr registriert (13 ‚671; +5,0%). In dieser Zahl sind Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation (Art. 731b OR) inbegriffen.
Die finanziellen Verluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren (einschliesslich jener aufgrund von Auflösungen gemäss Art. 731b OR) waren deutlich höher als 2018. Sie beliefen sich 2019 auf 2,3 Milliarden Franken (+13,6%), was allerdings dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre entspricht. Zum Vergleich: Im Zeitraum 1995–2005 wurden häufig Werte über 4 Milliarden Franken verzeichnet.
Bei den Verlusten aus Konkursverfahren sind von Kanton zu Kanton und von Jahr zu Jahr starke Schwankungen festzustellen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Kanton Basel-Landschaft, wo die Verluste 2019 einen Höchstwert von 540 Millionen Franken erreichten und somit mehr als viermal so hoch waren wie im Jahr 2018. Grund hierfür ist vermutlich eine grosse Anzahl Konkursverfahren mit hohen Forderungen.
Mehr als 3 Millionen Zahlungsbefehle
Bei den Betreibungsverfahren erhöhte sich die Zahl der Zahlungsbefehle im Jahr 2019 auf über 3 Millionen (insgesamt 3‘063‘643 Fälle; +3,2%). Damit setzte sich der seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 1995 beobachtete Aufwärtstrend fort. Die Entwicklung der Betreibungen auf Pfändung war rückläufig (–2,9%), diejenige der Betreibungen auf Pfandverwertung stabil (+0,3%).