Dieser Missstand lag laut eines offiziellen Statements von Geschäftsführer Pat Gelsinger am "plötzlichen und rapiden Absinken ökonomischer Aktivität", reflektiere aber auch eigene "Probleme bei der Ausführung". Darunter könnte auch die Entscheidung fallen, weiterhin grösstenteils eigene Schaltkreise zu produzieren und nicht wie viele Konkurrenten die Fertigung komplett in spezialisierte Foundries auszulagern. Unter dem Begriff versteht man Fertigungsbetriebe, die hauptsächlich für sogenannte "fabless companies" wie Apple, Nvidia oder die schon genannten Qualcomm und AMD Halbleiter und Chips herstellen. Wie die Grafik zeigt, profitierten Firmen wie TSMC, Samsung Electronics oder UMC vom erhöhten Bedarf und der gleichzeitigen Lieferungsverknappung in den beiden Pandemiejahren und konnten ihre Umsätze unter anderem durch günstige Preisentwicklung und hohe Auslastung steigern.
Laut Analyst:innen von TrendForce blieb der taiwanesische Hersteller TSMC, der für die Produktion von Chips für iPhones bekannt ist, interessanterweise aber auch für Intel Chips fertigt, Marktführer im Bereich der Halbleiter-Foundries. Apple war 2021 für rund 25 Prozent des TSMC-Gesamtumsatzes von etwa 57 Milliarden US-Dollar verantwortlich. Insgesamt besitzen die fünf umsatzstärksten Foundries einen Marktanteil von etwa 90 Prozent. Mit Globalfoundries aus den USA befindet sich ein einziger nicht im ostasiatischen Raum angesiedelter Hersteller in den Top 8, im ersten Quartal 2022 belief sich dessen Marktanteil auf rund sechs Prozent. Um die Marktstellung US-amerikanischer Chipproduzenten auszubauen, hatte der US-Kongress im Juli den CHIPS for America Act verabschiedet, der der Industrie zusätzliche finanzielle Mittel zur Produktion und Forschung bereitstellen soll.