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Digitalisierung soll Nachhaltigkeit berücksichtigen

Nachhaltigkeit als Aufgabe des industriellen Fortschritts.
Gerd Altmann / Pixabay

Ein neues wissenschaftliches Projekt der Universität Zürich will Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammen denken. Obwohl Datenströme und digitale Geräte immer mehr Energie und seltene Rohstoffe verbrauchten, sei digitale Nachhaltigkeit noch ein blinder Fleck in der Forschung.

Ein neues Projekt will die Nachhaltigkeit in den Fokus der an der Universität Zürich (UZH) angesiedelten Digital Society Initiative (DSI) rücken. Die DSI hat zum Ziel, die digitale Transformation von Gesellschaft und Wissenschaft mitzugestalten. Doch in deren Programm sei Nachhaltigkeit „ein blinder Fleck“, befanden laut einer Mitteilung der UZH Mario Angst, Postdoc an der DSI, und Nadine Strauß, Assistenzprofessorin für strategische Kommunikation und Medien-Management an der UZH. Schliesslich verbrauchten Datenströme und digitale Geräte immer mehr Energie und seltene Rohstoffe.

Deshalb gründeten sie nun die DSI Community Sustainability. Ihr Ziel ist es, ein Forum für alle Forschenden der Digitalisierung zu schaffen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren, von der Finanzwirtschaft bis zum Konsum von Lebensmitteln. Das grundsätzliche Problem ist laut Strauß, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht zusammen gedacht würden. „Das wollen wir ändern.“

Die Gruppe, die aktuell aus 20 Mitgliedern besteht und den Angaben zufolge weiter wachsen will, hat bereits vier Schwerpunkte definiert, die sie bearbeiten und auf die sie Einfluss nehmen möchte. Zunächst soll öffentlich über das Thema diskutiert werden. Zum anderen sollen Herausforderungen und Chancen ausgelotet werden, die die Digitalisierung für die Nachhaltigkeit bietet. Zudem soll nachhaltiges digitales Verhalten gefördert werden. Und schliesslich will die Gruppe die praktischen Konsequenzen des Umgangs der Industrie mit Nachhaltigkeit erforschen.

Es sei wichtig zu verstehen, dass Digitalisierung ein gesellschaftlicher Prozess ist, der soziale Konsequenzen hat. Deshalb dürfe die Digitalisierung nicht Personen überlassen werden, die wirtschaftliche Interessen verfolgen. „Da“, so Strauss, „wollen wir mitdenken und aktiv mitgestalten“.