Nach der rückläufigen Wirtschaftsleistung vom ersten Quartal zeichnet sich in der Schweiz für das zweite und dritte Quartal eine breit abgestützte V-förmige Erholung ab. Mit der fortschreitenden Öffnung übernehmen hierbei die Dienstleistungsbereiche die Rolle der Wachstumslokomotive. Gleichzeitig setzt sich die dynamische Entwicklung des Industriesektors fort. Die auch global voranschreitende Erholung geht noch für einige Zeit mit überdurchschnittlichen Nachfrageimpulsen für die hiesige Exportwirtschaft einher. Das Wachstum wird dabei aktuell nicht vorrangig durch die Nachfrage, sondern durch die Verfügbarkeit der für die Produktion notwendigen Vorleistungsgüter limitiert.
Kaum Gefahr einer ausufernden Inflation
Die rasant voranschreitende Erholung lässt zunehmend Befürchtungen vor inflationären Prozessen aufkommen. Gemäss BAK Economics sind Befürchtungen einer ausufernden, sich selbst verstärkenden Inflation jedoch übertrieben. Viele der aktuellen Preistreiber sind temporär, wie die Normalisierung des Ölpreisniveaus oder Nachfrageüberhänge beim Wiederhochfahren der Produktion. Dem stehen inflationsdämpfende Effekte entgegen, wozu neben der noch weit von ihrer Normalauslastung entfernten globalen Wirtschaft und der angestiegenen Arbeitslosigkeit auch der weiterhin intensive globale Wettbewerb zählen. Besonders für die Schweiz ist ein Anstieg der Inflationserwartungen und damit das Abgleiten in eine Lohn-Preis-Spirale sehr unwahrscheinlich.