Polyscope: Durch die 2020 vereinbarte Kooperation wollen Sie gemeinsam den Schweizer und den Europäischen Markt erobern. Welchen speziellen Herausforderungen müssen Sie sich dabei stellen und welche Absatzgebiete haben Priorität?
Raphael Burkart: In der Schweiz unterhalten bedeutende Technologieführer wie beispielsweise Google, Microsoft, IBM oder ABB Entwicklungs- und Forschungsstandorte. All diese innovativen Unternehmen stellen ebenso wie die Vielzahl der in Europa ansässigen Branchen hohe Anforderungen an neue Technologien. So müssen immer kleinere elektronische Baugruppen bei möglichst kurzer Time-to-Market immer mehr Funktionen übernehmen. Die Digitalisierung und intelligente Fertigungsprozesse für die Elektronik stehen deshalb im Mittelpunkt unserer Unternehmensausrichtung. Weil wir uns dabei auf hoch spezialisierte Elektronik in der Losgrösse eins und auf Kleinserien konzentrieren, war ich begeistert, als ich während der Electronica 2019 auf die Tintenstrahl-basierte 3D-Drucktechnologie DragonFly von Nano Dimension gestossen bin. Überdies ist die Zusammenarbeit für beide Seiten vorteilhaft. Weil wir bereits seit 50 Jahren am Markt vertreten sind, können wir innovativen Lösungen einen sehr guten Marktzugang ermöglichen.
Valentin Storz: Die Firma Hilpert electronic versteht das Zukunftspotenzial unserer 3DDrucktechnologie und weiss, welche Felder wir erschliessen möchten. Die Kooperation ist daher eine wertvolle Unterstützung, um die richtigen Anwendungen für zukünftige Aufgaben zu finden. Freilich ist unser System für die kostengünstige Produktion von Elektronik in hohen Stückzahlen nicht geeignet. Hierfür gibt es bereits kosteneffiziente und optimierte Fertigungsverfahren. Sind jedoch flexible Herstellungsprozesse gefragt, kann eine Vielzahl an Branchen von unserer AME Technologie profitieren. Zu unserem Kundenkreis zählen aktuell insbesondere private und staatliche Forschungseinrichtungen sowie führende Universitäten. Aber auch Unternehmen aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrt sehen die Gestaltungsoptionen für neue Formfaktoren, die sich mit der 3DDrucktechnologie realisieren lassen. Denkbar sind beispielsweise Mini- oder Mikrodrohnen und Mini- oder Cube-Satelliten. Zudem verzeichnen wir ein zunehmendes Interesse aus dem Bereich der Medizintechnik. Etwa für Lab-on-Chip-Anwendungen und Sensorik.
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