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Erholung der Binnenkonjunktur unterbrochen

Das BIP der Schweiz ging um 0,5 % zurück, nach +0,1 % im 4. Quartal. 1 Im Dienstleistungssektor sank die Wertschöpfung im Zuge der verschärften Corona-Massnahmen markant. Der private Konsum war stark rückläufig. Dagegen wuchs die Industrie kräftig und verhinderte einen deutlicheren Rückgang des BIP. Ein Konjunktureinbruch vergleichbar mit jenem vom Frühjahr 2020 blieb aus.

Das Gastgewerbe (−30,4 %) verzeichnete ein noch stärkeres Minus als im Vorquartal: Gastronomische Betriebe mussten geschlossen bleiben, und die internationale Reisetätigkeit verharrte auf einem sehr tiefen Niveau. Auch der Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (−5,1 %) registrierte angesichts der verschärften Eindämmungsmassnahmen ein stark negatives Quartalsergebnis. Zusätzlich entwickelte sich das Gesundheits- und Sozialwesen (−3,0 %) negativ, u. a. aufgrund der Verschiebung planbarer Behandlungen. Im Einklang mit der nachlassenden Mobilität der Bevölkerung war schliesslich die Wertschöpfung im Bereich Transport und Kommunikation (−0,9 %) rückläufig.

 

Entsprechend schrumpften die privaten Konsumausgaben im 1. Quartal beträchtlich (−3,3 %). Die Ausgaben für Dienstleistungen der Gastronomie und im Freizeitbereich brachen ein. Dagegen wurden Nahrungsmittel und andere Waren wie Elektronikgeräte rege nachgefragt. Folglich entwickelte sich der Detailhandel (−1,4 %) trotz zeitweiliger Betriebsschliessungen verhältnismässig stabil. Insgesamt registrierte der Handel (−4,8 %) aufgrund starker Rückgänge im Grosshandel ein deutlicheres Minus.

 

Nur wenige Dienstleistungsbranchen wuchsen im 1. Quartal: die Finanzdienste (+2,6 %), u. a. dank einer positiven Entwicklung des Auslandgeschäfts, und die öffentliche Verwaltung (+0,7 %). In der Summe erfolgte im Dienstleistungssektor ein markanter Rückgang der Wertschöpfung; auch die Dienstleistungsexporte (−5,2 %) gingen zurück. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 waren die Einbussen aber deutlich grösser gewesen.

 

Im Baugewerbe (−0,5 %) war die Wertschöpfung im 1. Quartal im Einklang mit den stagnierenden Bauinvestitionen (+0,1 %) leicht rückläufig. Die Investitionen in Ausrüstungen (−0,4%) gaben nach zwei positiven Quartalen geringfügig nach. Getrieben durch den Rückgang des privaten Konsums, sank die inländische Endnachfrage (−1,8 %) in der Summe deutlich. Dies bremste auch die Entwicklung der Importe2 (−0,1 %). Als einzige Nachfragekomponente entwickelte sich der Staatskonsum (+1,2 %) positiv.

 

Die Industrie blickt auf eine ausgesprochen positive Quartalsentwicklung zurück; sowohl die Wertschöpfung als auch die Exporte haben insgesamt das Vorkrisenniveau wieder überschritten. Im Winterhalbjahr wurden die internationalen Lieferketten im Unterschied zum Frühjahr 2020 kaum unterbrochen. Gestützt von der stark anziehenden Nachfrage bei wichtigen Handelspartnern, etwa in den USA und in China, konnte das verarbeitende Gewerbe (+4,9 %) im 1. Quartal dynamischer als im Vorquartal wachsen. Dazu trugen sowohl die Chemie-Pharma als auch die übrigen, konjunktursensitiveren Branchen des verarbeitenden Gewerbes bei. Entsprechend setzte sich die Erholung verschiedener Exportkategorien fort, darunter jene der Uhren und Präzisionsinstrumente sowie der Maschinen und Metalle. Insgesamt wuchsen die Warenexporte3 (+1,5 %) trotz des stark rückläufigen Transithandels spürbar. Damit trug der Industriesektor massgeblich dazu bei, den BIP-Rückgang im 1. Quartal zu begrenzen.

 

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