Die Exportwirtschaft steuert auf einen Exportboom zu. Nachdem bereits Anfang Jahr die Mehrheit der Unternehmen mit einer positiven Entwicklung rechnete, hat sich der Trend gefestigt: 67% aller Schweizer KMU erwarten auch für die 2. Jahreshälfte 2021 steigende Exporte. Das Niveau erreicht beinahe die Werte aus den Rekordjahren 2018 und 2019. Bei der Bewältigung der Krise setzen die befragten Unternehmen auf eine breite Palette von Massnahmen. Im Vordergrund steht dabei die Erschliessung neuer Absatzmärkte – 44% der KMU planen im 2. Halbjahr neue Exportmärkte zu erschliessen. Die befragten Unternehmen nannten am häufigsten die Länder China, Russland, Indonesien, die Skandinavischen Länder und Grossbritannien.
Das Credit Suisse Exportbarometer hat die Rekordmarke schon erreicht. Mit 3.1 Punkten liegt dieses auf dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Gleichzeitig werden aber die Spuren sichtbar, welche die Pandemie hinterlassen hat: 70% der Schweizer KMU verzeichneten wegen Corona Umsatzeinbussen im internationalen Geschäft. Die eingeschränkte Reisetätigkeit und die Störung der Lieferketten waren für die Mehrheit der KMU die grössten Herausforderungen.
Andreas Gerber, Leiter Firmenkunden bei der Credit Suisse, sagt: «Die globale Industrie und somit auch die Schweizer KMU profitieren von der Tatsache, dass die Konsumenten während der Krise mehr Geld für den Kauf von Gütern zur Verfügung hatten, weil die Einschränkungen vor allem den Dienstleistungssektor betrafen. Während der Boom in der Industrie noch anhalten dürfte, erwarten wir mit den anstehenden Lockerungen auch im Dienstleistungsbereich ein deutliches Anziehen der Nachfrage.»
Alberto Silini, Leiter Beratung bei Switzerland Global Enterprise (S-GE), stellt fest: «Schweizer KMU wollen jetzt international durchzustarten – um die Nase vorn zu haben in der anstehenden globalen Erholungsphase und neue Märkte und Marktanteile zu erschliessen. Wir raten dazu, Lehren aus der Krise zu ziehen, eine langfristige internationale Strategie zu entwickeln und sich gut auf die jeweiligen Markteintritte vorzubereiten. Denn auch die neue Normalität nach der Pandemie birgt viele wirtschaftliche und politische Unsicherheiten.»
Weitere Informationen zu den KMU-Exportperspektiven für das 2. Halbjahr 2021 finden Sie in der Broschüre hier oder zum Download unter: