chevron_left
chevron_right

Gefahr erkannt, Gestank gebannt

Mittels Photokatalyse und UVA-Licht lassen sich viele Geruchsbestandteile schnell neutralisieren.
Kanagawa Institute of Industrial Science and Technology (KISTEC)

Zigarettenrauch und Schweiss, Schwefel, altes Fett und angebranntes Essen – wer solche Gerüche in der Nase hat, empfindet sie nicht wirklich als angenehm. Durch Frischluftzufuhr verflüchtigt sich der Gestank meistens nach einer Weile. Wo das nicht möglich ist, kommen verschiedene Filter zum Einsatz. Besonders wirkungsvoll sind UV-unterstützte photokatalytische Modelle. Auf dieser Technologie basiert auch der erste Geruchsvernichter-Demonstrator von Rutronik.

 

Viele Geruchsbestandteile sind flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC), etwa Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Methan), Alkohole (beispielsweise Ethanol) und organische Säuren (etwa Essigsäure). Sie kommen in fast allen bearbeiteten Gegenständen, Reinigungsmitteln und Kosmetika vor, werden von Lebewesen ausgeschieden und entstehen bei verschiedenen Prozessen, etwa der Zersetzung organischer Stoffe ohne Sauerstoff (Fäulnis). VOCs können nicht nur unangenehme Gerüche auslösen, sondern auch die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Umgekehrt bedeutet eine schadstofffreie Luft ein grosses Plus an Lebensqualität und Gesundheit.

Methoden für saubere Luft
Wo sich die Konzentration an VOCs in der Luft nicht einfach durch Frischluftzufuhr reduzieren lässt, sind wirkungsvolle Luftreiniger eine wichtige Massnahme. Einige von ihnen filtern nicht nur unangenehme Gerüche und Schadstoffe, sondern können auch Gase neutralisieren und Krankheitserreger vernichten. Auf Basis ihrer Funktionsweise lassen sich vier Geräteklassen unterscheiden:

Luftwäscher führen die Luft durch Wasserwalzen. Dadurch bleiben Staubteilchen am Wasserfilm hängen und werden so aus der Luft gefiltert. Luftwäscher sind auch als Luftbefeuchter bekannt, da Wassermoleküle durch den Prozess in die Umgebungsluft übergehen.
Ionisatoren erzeugen negativ geladene Teilchen, die sich an positiv geladene Partikel in der Luft anschliessen. Damit erhöht sich deren Masse und sie sinken zu Boden. Ein erheblicher Nachteil bei der Ionisierung ist die Entstehung von Ozon, das in erhöhter Konzentration gesundheitsschädlich ist.
Filtersysteme führen die Luft durch mehrere Filter. Durch ihre grosse Oberfläche adsorbieren diese unerwünschte Partikel, Erreger und Gerüche. Aktuell am bekanntesten sind der HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air Filter) und der Aktivkohlefilter (beispielsweise bei Wasserfiltern). Zusätzlich wirkt der Filter als Reduktionsmittel, das Ozon oder Chlor aufnehmen kann.
■ Bei photokatalytischen Filtern kommen Titandioxid-Platten zum Einsatz, die mit UV-Licht bestrahlt werden (UV-unterstützte Titandioxid- (TiO2) Photokatalyse, UVTP). Dabei bilden sich freie Radikale, welche organisches Material wie die VOCs, aber etwa auch Bakterien und Viren zersetzen.

pdf Downloaden um den ganzen Artikel zu lesen oder im  Polyscope ePaper ansehen.