Ihren Anfang nahm die Erfolgsgeschichte 1846 mit der Produktion von Tonfedern für Wand- und Standuhren. Zu den Abnehmern zählten vor allem Uhrenfabriken aus dem Schwarzwald. Schon in den ersten Jahrzehnten war das Unternehmen international aufgestellt: Der Tonfederdraht kam oft aus Schweden, die Tonfedern selbst wurden bis nach Japan exportiert.
In den 1920er Jahren kamen Hub- und Umdrehungszähler ins Produktprogramm: Damals entwickelte Hengstler den kleinsten nullstellbaren Zähler der Welt. 1957 präsentierte man dann das Zählersystem 400: Das waren Zähler auf Kunststoffbasis mit Stecksystem, die zu günstigen Preisen eine hohe Leistungsfähigkeit boten. Weltweite Verbreitung fanden Zähler von Hengstler auch in Tonbandgeräten vieler namhafter Hersteller.
Innovativ war Hengstler darüber hinaus im Bereich der Kunststoff-Spritzgusstechnik: Das Unternehmen etablierte die Stammform als Spritzgusswerkzeug und prägte damit die Fertigung von Kunststoffteilen. Die hergestellten Teile kamen nicht nur in der eigenen Produktion zum Einsatz, sondern wurden auch frei verkauft.
Ende der 1960er Jahre erfand Hengstler dann die Gleitzeit und stellte mit dem Flextimer eines der ersten Geräte für die Anwesenheitserfassung vor. Parallel dazu wurde der Hengstler-Slogan „Ai laik Gleitzeit“ in den 1970er Jahren zum Synonym für humanere Arbeitsbedingungen.
Industriegeschichte schrieb das Aldinger Unternehmen auch 1975 als Erfinder des Sicherheitsrelais mit zwangsgeführten Kontakten. Das Konstruktionsprinzip wird heute von allen Herstellern dieser Bauelemente angewandt. Hengstler hat zudem die Entwicklung der Opto-Asic-Technologie initiiert und vorangetrieben, durch die u.a. die Präzision von Drehgebern massgeblich erhöht wurde. Heute kommen die Drucker, Drehgeber, Zähler, Relais und Abschneider von Hengstler weltweit in zahlreichen Anwendungen zum Einsatz – in der Automatisierungstechnik ebenso wie in Windkraftanlagen, Nutzfahrzeugen, Fahrkartenautomaten oder im medizinischen Bereich.