chevron_left
chevron_right
News

Metrologietage zu Messtechnik und Kalibrierung

Die Fachkonferenz Metrologietage 2021 in Kassel schloss nahtlos an die im Vorjahr erfolgreich stattgefundene Veranstaltung an. Renommierte Referenten boten fachlich hochwertige und spannende Vorträge. Abgerundet wurde das Programm mit einer Hausmesse mit Messtechnik-Ausstellern und Workshops mit bewährten Verfahren und modernen Kalibriergeräten im Labor.

Bei dieser Tagung mit ausgewähltem Teilnehmerkreis waren über 120 Teilnehmer im fachlichen Austausch und „Networking“ aktiv.

Im Eröffnungsvortrag schilderte Prof. Frank Härtig, Vizepräsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), die Wurzeln der PTB und ihre Bedeutung für die heutige Messtechnik. Die Kernaufgabe der PTB ist die Realisierung der Einheiten innerhalb des internationalen Einheitensystems SI. Heute sind die Leistungen der PTB in allen Wirtschaftsbereichen gefragt. Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind Felder, auf denen geforscht und Lösungen erarbeitet werden.


Die imetrologie GmbH ist von der DAkkS als Kalibrierlabor für Temperatur, Feuchte, Druck, Werkstoffprüfmaschinen und elektrische Messgrössen akkreditiert. Firmengründer und Geschäftsführer Herbert Kirchner führte aus, dass Druckinstrumente schneller zu kalibrieren sind als Temperaturinstrumente und -sensoren. Zudem beschrieb er das Verhalten der als Normale verwendeten Blockkalibratoren, Temperaturbäder und Tripelpunktzellen und zeigte auch einige typische Fehlerquellen bei Temperatursensoren auf.


Für Leistungsanalysatoren mit höchster Präzision ist die ZES Zimmer Electronic Systems GmbH eine der ersten Adressen. Im Vortrag wurden Entwicklungen zum Phasenabgleich von Leistungsmessgeräten bei höherfrequenten Grosssignalen vorgestellt, die Neuland beschreiten und in die Serienprodukte eingehen werden.


In einem praxisnahen Vortrag stellte Herr Herz vom von der DAkkS akkreditierten Kalibrierlabor Kessler QMP die unterschiedlichen Arten von Drehmomentschlüsseln und ihre richtige Anwendung vor und erwähnte die Forderungen der Norm DIN EN ISO 6789-2, durch die eine Kalibrierung der Drehmomentschlüssel deutlich aufwändiger wird.


Im Vortrag „Der gefrorene Ozean, das Packeis wird entpackt“ schilderte Prof. em. Dr. Peter Lemke eindrucksvoll die Erkenntnisse von elf Expeditionen mit dem deutschen Forschungsschiff Polarstern. Meereis ist „gefrorener Ozean“ und im Eis kann man Effekte über lange zurückliegende Zeiträume messen, z. B. den CO2-Gehalt durch Messungen in Eiskernen. Eindeutige Erkenntnis ist, dass Menschen den Treibhauseffekt erheblich verstärkt haben. Ausserdem wird die Arktis durch das Abschmelzen des Eises dunkler, reflektiert weniger Sonneneinstrahlung und erwärmt sich dadurch stärker. Wahrscheinlich wird es 2050 kein Eisschild in der Arktis mehr geben.

Beim Vortrag „Die Sprache der Metrologie“ ging Bernd Pesch, Berater im Bereich Messunsicherheit und DIN EN ISO/IEC 17025, den Begriffen der Metrologie und ihrer Bedeutung auf den Grund und schilderte, vor welchen Herausforderungen Kalibrierlaboratorien stehen, von der nicht klar umrissenen Aufgabenstellung der Messung, über das Ausgangsproblem, Fehler und Toleranz bis hin zur Konformitätsaussage.

„Erweiterung der Funktionalität von Excel mit Add-Ins“ hiess der Vortrag von Albrecht Hilmes, Laborleiter der Firma Gossen Metrawatt GmbH. Er stellte Arbeitsvereinfachungen am Beispiel der Funktionen für Temperatursensoren und verbesserte Zahlendarstellung direkt im Excel-Programm vor.


Abschliessend referierte Dr. Ing. Bernd Schumacher von der PTB über die Kalibrierung kleinster Stromstärken. Diese ist von zunehmender Bedeutung für die Industrie und Umwelt, zum Beispiel bei der Messung der Reinheit von Flüssigkeiten, Leckströmen und Dunkelstrom von LEDs.
Der informative Tag endete mit lebhaftem Gedankenaustausch beim gemeinsamen Abendessen. In Zeiten virtueller Kommunikation ein Highlight für viele Teilnehmer.

 

Hochwertige Messtechnik-Ausstellung

In den Pausen konnten die Teilnehmer die vielfältige Produktausstellung wahrnehmen, sich über Neuheiten der Branche informieren und Fragen zur Anwendung stellen. Als Aussteller waren folgende Firmen vertreten: 1A CAL, Ahlborn, CalPlus, Elektronik Kontor, Fluke Calibration Europe, imetrologie, Kessler-QMP, QS Grimm, Stotz-Software, ZES Zimmer.

 

Workshops am Tag der offenen Tür bei 1A CAL

Am zweiten Tag konnten sich die Teilnehmer beim Tag der offenen Tür im Kalibrierlabor umsehen und Mitarbeitenden Fragen zu Kalibrierungen stellen. Zudem fanden Workshops im Labor- und Schulungsbereich der 1A CAL GmbH statt, bei denen jeder Teilnehmer sein Programm aus Workshops und Laborbesichtigung zusammenstellen konnte. In kleinen Gruppen konnten spezielle Fragen diskutiert werden.
Im Workshop „Elektrische Kalibrierung: Messungen, die man nicht machen muss“ stellte Marc-Gunnar Schröder, Technischer Leiter der 1A CAL GmbH, Kundenwünsche nach bestimmten Messpunkten und deren Aussagekraft gegenüber. Er wies nach, dass sich durch die hohe Linearität der Messgeräte und Quellen keine weiteren Erkenntnisse bei der Ermittlung zusätzlicher Messpunkte ergeben, sondern stattdessen nur Zeit und Geld kosten.

imetrologie zeigte im Workshop Temperatur- und Druckkalibrierung ein Kalibriersystem mit Blockkalibrator und Temperaturscanner für gleichzeitige Messungen an mehreren Temperatursensoren. Der vorgestellte Arbeitsplatz zur Kalibrierung von Druckinstrumenten mit automatischem Druckkalibrator kann Drücke bis hinunter in den hPa-Bereich erzeugen.

 

www.1acal.de