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Neuer Schwung für die Photovoltaik an der BFH

Christof Bucher hat zum Thema Netzanschlüsse an der ETH Zürich dissertiert.

Christof Bucher übernimmt die Leitung des Labors für Photovoltaiksysteme der Berner Fachhochschule BFH.

Am PV-Labor wird seit der Gründung durch Heinrich Häberlin 1988 an systemtechnischen Fragestellungen der Photovoltaik mit einem Schwerpunkt auf das Langzeitverhalten von PV-Anlagen geforscht. In den vergangenen zehn Jahren hat Urs Muntwyler das Labor geführt und insbesondere im Bereich der Elektromobilität neue Akzente gesetzt. Bucher legt den Fokus nun verstärkt auf den Netzanschluss von Photovoltaikanlagen, um die zukünftigen Herausforderungen der Energiewende zu meistern.

Christof Bucher ist überzeugt vom Potenzial der Photovoltaik: «Die Stromproduktion mittels Photovoltaik ist ein zentraler Träger der Energiestrategie 2050. Photovoltaikanlagen werden dabei die Funktionen von grossen Kraftwerken übernehmen müssen. Die Technologie muss nun den Schritt zur Selbstverständlichkeit machen. Sie muss bei Neu- oder Umbauprojekten automatisch mitgedacht werden.» Mit seinem Labor möchte er dazu beitragen, dass sich die Anlagen sicher verhalten und in der Lage sind, diese systemkritische Verantwortung zu übernehmen.

 

Neuer Akzent im Netzanschluss 

Um dies zu erreichen setzt Bucher mit seinem Labor neue Akzente im Bereich Netzanschluss von Photovoltaikanlagen. Bucher, der vor seiner Anstellung BFH-Professor für Photovoltaiksysteme bei der Basler & Hofmann AG als Projektleiter Photovoltaik und Verteilnetze tätig war und zum Thema Netzanschlüsse an der ETH Zürich dissertiert hat, sucht dabei die Zusammenarbeit mit Netzbetreibern und die Mitarbeit bei der internationalen Normierung. «Die Prüfnormen für den Netzanschluss der Wechselrichter sind sehr wichtig, um auch bei dem erwarteten Wachstum der Anzahl Anlagen, die Sicherheit der Systeme zu gewähren», so Bucher. Ein bereits bestehender Schwerpunkt soll die PV-Systemtechnologie bleiben. Das PV-Labor arbeitet somit auch weiterhin an der Zuverlässigkeit und Langlebigkeit von PV-Anlagen und ihren Komponenten.

 

Energiesystem im Wandel

Das heutige Energiesystem befindet sich auf drei Ebenen im Wandel: In der Produktion verlagert sich die Energiegewinnung von Nuklear und Wasserkraft hin zu Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse. Bei der Speicherung werden in Zukunft verstärkt auch elektrische Speicher aus der Elektromobilität als Kurzspeicher zum Einsatz kommen. Längerfristig dürfte auch Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Und beim Verbrauch trägt die Dekarbonisierung dazu bei, dass der Strombedarf steigt. Das Institut für Energie- und Mobilitätsforschung IEM, zu welchem das Labor für Photovoltaiksysteme gehört, unterstützt diesen Wandel. Ergänzt wird das IEM dabei durch das BFH-Zentrum Energiespeicherung.

 

Vernetzung der Branche

Die Herausforderungen in der Branche lassen sich nur mit einer starken Vernetzung bewältigen. Deshalb freut sich Lukas Rohr, Leiter des Departements Technik & Informatik der BFH auf die Verstärkung durch Christof Bucher: «Christof Bucher zeichnet sich durch seine gute Vernetzung mit anderen Laboren und Gremien sowie der Branche aus. So sind wir sehr gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Energiebranche zu begleiten und gut vorbereitete Fachkräfte in der Elektrotechnik und Informationstechnologie auszubilden.» Mit einem 2021 angelaufenen Innosuisse-Projekt zur Entwicklung neuer PV-Systeme mit dem Industriepartner 3S sowie der Teilnahme am SWEET-Projekt des Bundesamts für Energie im Bereich Netzanschluss von PV-Anlagen geht das Labor für Photovoltaiksysteme diese Herausforderungen nun an.

 

www.bfh.ch