Der internationale Steuerwettbewerb spielt nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch bei der Besteuerung von hoch qualifizierten Fachkräften. In der aktuellen Ausgabe des BAK Taxation Index wurde untersucht, wie die Schweizer Kantone diesbezüglich im internationalen Vergleich abschneiden. Gemessen wurde die effektive Steuer- und Abgabenbelastung für alleinstehende Arbeitnehmer mit einem Nachsteuereinkommen von 100'000 Euro. Steuerbelastung für hoch qualifizierte Fachkräfte international gesunken Die Tendenz zur Verschärfung des internationalen Steuerwettbewerbs im Bereich der Hochqualifizierten hat sich zwischen 2019 und 2021 zwar fortgesetzt, fiel aber moderater aus als in den Vorjahren.
Der BIP-gewichtete Durchschnitt der effektiven Steuerbelastung (EATR) für hoch qualifizierte Arbeitskräfte sank um -0.3 Prozentpunkte, zwischen 2017 und 2019 waren es noch -1.1 Prozentpunkte. Insgesamt haben in den letzten beiden Jahren mehr internationale Konkurrenzstandorte die Steuerbelastung gesenkt als erhöht, insbesondere in Europa. Die grössten Steuerentlastungen wurden in Ungarn (-4.1 %-Punkte), Schweden (-1.9) und Spanien (-1.1) verzeichnet. Am stärksten erhöht wurde die Steuerbelastung in der Slowakei (+1.3 %-Punkte), Hongkong (+0.9) und Tschechien (+0.7).
Der Schweizer Durchschnitt der Steuerbelastung für Hochqualifizierte stieg zwischen 2019 und 2021 leicht an (+0.1 %-Punkte). Die Anzahl der Kantone mit Erhöhungen (14) übertraf jene mit Senkungen (12) knapp. Die Veränderungen fielen aber alle moderat aus. Schweizer Kantone bleiben attraktiv Trotz des internationalen Trends zu Steuersenkungen bei den Hochqualifizierten sind die Schweizer Kantone im internationalen Ranking aktuell weiterhin gut bis sehr gut positioniert. Am besten schneiden die Zentralschweizer Kantone wie zum Beispiel Obwalden, Schwyz und Uri ab. Am anderen Ende des Spektrums liegen Westschweizer Kantone.
Die Steuerbelastung liegt jedoch in allen 26 Kantonen unterhalb des internationalen Durchschnitts (37.6%). Besonders attraktiv ist die Steuerbelastung für Hochqualifizierte in den Schweizer Kantonen im Vergleich zu den naheliegenden Konkurrenzstandorten in West-, Süd- und Nordeuropa. Die Belastung ist zum Beispiel in den Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Österreich um rund 10 Prozentpunkte höher als im Schweizer Mittel (32.3%), in Italien sogar um 20 Prozentpunkte.