Im Zentrum des Anlasses stand die Diskussion zur Umsetzung einer nachhaltigeren Forschungskultur im Europäischen Forschungsraum. Die Schweiz unterstrich mit ihrer Teilnahme und ihren Inputs, dass sie aktiv zu einem starken Europäischen Forschungsraum (EFR) beiträgt. Im Rahmen der Veranstaltung führte Staatssekretärin Hirayama ein bilaterales Gespräch mit Claude Meisch, dem luxemburgischen Minister für Bildung, Kinder und Jugend sowie für Hochschulwesen und Forschung.
Die ministeriellen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops diskutierten das Thema «Forschungskultur im Europäischen Forschungsraum» vor allem unter dem Blickwinkel der gemeinsamen Zusammenarbeit von nationalen Regierungen, EU-Instituten und Forschungsorganisationen. In diesem Kontext wurde die Frage behandelt, wie die Bedingungen und Evaluierungen von hochwertiger Forschung in nationalen Systemen und in ganz Europa – jenseits von Bewertungen, welche nur auf Publikations- und Zitationsmetriken basieren – zu verbessern sind.
Staatssekretärin Martina Hirayama betonte die Notwendigkeit eines stärkeren Dialogs auf allen Ebenen der Forschung und Innovation im EFR, um gemeinsam eine nachhaltige Forschungskultur voranzutreiben. In diesem Zusammenhang erwähnte sie Schweizer Initiativen, die zum Ziel haben Forschungskultur und Open Science zu forcieren, so u.a. die nationale Open Access Strategie des Schweizerischen Nationalfonds oder auch die kürzlich von Swissuniversities und Partnerorganisationen verabschiedete nationale Strategie zur erleichterten Benützung und Wiederverwendung von Forschungsdaten (Swiss National Open Research Data Strategy).
Neben nationalen Massnahmen unterstrich Martina Hirayama, dass es eine verstärkte Diskussion über die wissenschaftliche Evaluierungskultur in Europa geben sollte. Vor allem im Hinblick auf einen internationalen Arbeitsmarkt für Forschende sei ein gemeinsamer Ansatz zur Förderung von Best Practices-Beispielen notwendig. Fortschritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und effektiven Forschungs- und Innovationskultur erfordere daher eine europaweite Zusammenarbeit nicht nur bezüglich eines gemeinsamen Wertesystems, sondern auch bezüglich einer uneingeschränkten Kooperation in den Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation. Staatssekretärin Hirayama bekräftigte abschliessend, dass man Assoziierungsverhandlungen baldigst aufnehmen sollte, um Forschenden und Innovatoren in ganz Europa die Zusammenarbeit so gut wie möglich zu erleichtern.
Status der Schweiz bei «Horizon Europe»
Derzeit wird die Schweiz beim EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation «Horizon Europe» und damit verbundenen Programmen und Initiativen bis auf Weiteres als nicht assoziierter Drittstaat behandelt. Auch in diesem Modus können sich Forschende in der Schweiz, zwar in beschränktem Ausmass, an den Ausschreibungen beteiligen und direkt vom Bund finanziert werden. Eine vollständige Assoziierung der Schweiz an «Horizon Europe» bleibt das erklärte Ziel des Bundesrates.